Wegen anhaltender Proteste
Jetzt lässt das iranische Regime auch Kinder töten

Die Demos nach dem Tod von Mahsa Amini haben sämtliche Bevölkerungsschichten erreicht, vor allem auch Kinder und Jugendliche. Gefordert wird ein Ende der Diktatur. Die Herrscher reagieren mit nie dagewesener Brutalität.
Publiziert: 16.11.2022 um 16:16 Uhr
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Aktualisiert: 18.11.2022 um 06:56 Uhr

Es ist ein neues Extrem. Das iranische Regime reagiert auf die anhaltenden Proteste mit nie dagewesener Brutalität – jetzt werden auch und vor allem Kinder getötet. Das berichtet die «New York Times» unter Verweis auf zwei Dutzend Interviewpartner, die anonym bleiben wollen, darunter Juristen und Menschenrechtsanwältinnen.

Nach dem gewaltsamen Tod von Mahsa Amini (†22) durch die Sittenpolizei demonstrierten zuerst Frauen. Mittlerweile haben sich die Proteste auf sämtliche Bevölkerungsschichten ausgeweitet, und zunehmend beteiligen sich Minderjährige. Laut iranischen Beamten liegt das Durchschnittsalter bei 15, wie etwa «Al Monitor» berichtet.

Mindestens fünfzig Minderjährige getötet

Sie alle fordern den Sturz des Regimes. Und dieses lässt die Protestierenden durch Sicherheitskräfte schlagen, in Gefängnisse stecken oder auf sie schiessen. Unterdessen wurden Hunderte Kinder und Jugendliche geschlagen und verhaftet.

Amnesty International veröffentlichte diese Collage, um zu zeigen: Das Regime in Iran schreckt nicht davor zurück, Kinder und Teenager zu töten.
Foto: Amnesty International
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Gemäss CNN sind mindestens fünfzig gestorben. Junge Leute sind bei einer breiteren Zerschlagung der Proteste ins Visier geraten, bei der rund 14'000 Leute gefangen genommen wurden. Laut der anonymen Quellen, auf die sich die «New York Times» bezieht, befinden sich bis zu 1000 Minderjährige in Haft.

Die Kinder kriegen eine Gehirnwäsche

Die Kinder würden in Jugendhaftanstalten einer «Verhaltenstherapie» unterzogen. Dies unter Aufsicht von Geistlichen und Psychologen, die den Kindern sagen würden, dass sie Sünden begangen hätten. Falls sie Widerstand geleistet hätten, so hätte man ihnen Drogen verschrieben.

Diana Eltahawy von Amnesty International sagte der «New York Times»: «Was diese Proteste anders macht, ist, dass Kinder sichtbarer sind.» Sie würden eine grosse Entschlossenheit an den Tag legen, um dem Regime zu trotzen und für eine bessere Zukunft für sich selber einzustehen. Eltahawy: «Das iranische Regime wird sämtliche Mittel einsetzen, um den Widerstand zu brechen.»

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