Jahrelang kämpfte Isiah Andrews (83) um Gerechtigkeit, beteuerte immer wieder seine Unschuld. Nun ist er endlich ein freier Mann.
«Mit fast 46 Jahren ist Isaiahs verbüsste Zeit die zweitlängste bekannte unrechtmässige Inhaftierung in der Geschichte der USA», so das Ohio Innocence Project über den Fall. Das Projekt setzt sich für Häftlinge ein, die zu Unrecht verurteilt wurden. So wie Andrews. Die Non-Profit-Organisation hat bereits mehr als 30 zu Unrecht inhaftierten Menschen zur Freiheit verholfen.
Für die Geschworenen war der Fall klar: In gerade mal 90 Minuten wurde der Afroamerikaner freigesprochen. Der inzwischen 83-Jährige wurde 1974 für den Mord an seiner Frau verurteilt. Beweise dafür gab es allerdings keine. Wer tatsächlich hinter dem Verbrechen steckt, ist bis heute unklar.
Ermittler unterlief ein Fehler
Die Polizei hatte damals einen anderen Mann im Verdacht. Und den Beamten unterlief ein schwerer Fehler. Sie gingen zunächst von einer anderen Tatzeit aus, in der Andrews' Frau getötet wurde. Und für diesen Zeitraum konnte der Verdächtige ein Alibi liefern.
Als jedoch klar war, dass der Mord zu einer anderen Zeit passiert sein musste, kam es zu keiner weiteren Befragung. Jetzt ist es zu spät. Der Verdächtige starb bereits 2011. Ein Skandal für den Anwalt von Andrews. Die Ermittler «haben den Mörder freigelassen, weil sie sich bei der Todeszeit vertan haben», wird der Jurist von CBS News zitiert.
Während seiner 45-jährigen Haftzeit war Andrews von der Staatsanwaltschaft ein Deal für eine verkürzte Haftzeit angeboten worden, wenn er den Mord an seiner Frau zugeben würde. Er lehnte ab und beteuerte seine Unschuld. Nun ist er endlich frei. (jmh)
