Wegen Versagen in der Ukraine
Putin lässt russischen Top-General festnehmen

Der Krieg in der Ukraine verläuft nicht so wie sich das Kremlchef Putin vorgestellt hat. Nun schäumt er vor Wut. Er sucht Schuldige für das Versagen. Nun hat er einen Top-General festnehmen lassen.
Publiziert: 18.03.2022 um 09:41 Uhr
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Aktualisiert: 18.03.2022 um 12:29 Uhr

Die russische Offensive in der Ukraine kommt nur stockend voran. Das hatte sich der russische Präsident Wladimir Putin (69) ganz anders vorgestellt. Er rechnete nach der Invasion am 24. Februar mit einem schnellen Sieg. Fehlanzeige! Der Widerstand in der Ukraine ist gross.

Der Kreml-Chef ist deswegen wütend. Das bewies er erst am Mittwoch mit seiner Rede. Er rechnete mit allen ab. Dem Westen und den Russen im Ausland. Gleichzeitig machte Putin klar: Frieden ist nicht in Sicht. Die Operation werde «bis zum Ende durchgeführt».

«Werden Verräter ausspucken wie eine Fliege im Mund»
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Putin schäumt vor Wut:«Werden Verräter ausspucken wie eine Fliege im Mund»
Wurde laut Medienberichten verhaftet: General Roman Gawrilow (45), Vize-Chef der russischen Nationalgarde.
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Nach seiner Rede geht es nun hochrangigen Militärs an den Kragen. Der Kreml-Chef sucht Schuldige. Deswegen soll General Roman Gawrilow (45), Vize-Chef der russischen Nationalgarde, laut Medienberichten verhaftet worden sein. Der Kreml hat dies allerdings nicht offiziell bestätigt.

«Putin führt wahrscheinlich interne Säuberungen durch»

Es ist nicht der erste General, der in Ungnade gefallen ist. Vor wenigen Tagen berichteten russische Journalisten in der unabhängigen Onlinezeitung «Medusa» mit Sitz im lettischen Riga, dass der Leiter der Abteilung 5 des Inlandsgeheimdienstes FSB, General Sergej Besseda (68), und sein Stellvertreter Anatoli Boluch unter Hausarrest gestellt worden seien.

Ein vom ehemaligen Oligarchen und heutigen Oppositionspolitiker Michail Chodorkowski (58) finanziertes Portal behauptet hingegen, Besseda sei zwar verhört worden, aber noch im Dienst. Boluch wurde demnach entlassen.

«Putin führt wahrscheinlich interne Säuberungen unter seinen Generälen und Geheimdienstmitarbeitern durch», urteilt das Institute for the Study of War aus den USA. «Er tut dies entweder, um sein Gesicht zu wahren, nachdem er ihre Einschätzungen bei seiner eigenen Entscheidungsfindung vor der Invasion nicht berücksichtigt hat, oder als Vergeltungsmassnahme für fehlerhafte Informationen, die sie ihm seiner Meinung nach geliefert haben.» (jmh/AFP)

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