Weil er «die Kunden erschrecke»
Personal schmeisst Mann wegen Tumoren im Gesicht aus Lokal

Der Engländer Oliver Bromley wollte in einem Restaurant etwas essen. Das Personal forderte ihn jedoch auf, das Lokal zu verlassen. Grund dafür war sein Aussehen. Dem Mann wachsen aufgrund einer Krankheit Tumore.
Publiziert: 26.09.2024 um 18:29 Uhr
|
Aktualisiert: 27.09.2024 um 11:56 Uhr

Kurz zusammengefasst

  • Oliver Bromley wurde wegen seines Aussehens aus einem Restaurant geworfen
  • Er leidet an einer genetischen Krankheit
  • Vor zwei Jahren wurde ihm das rechte Auge entfernt
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
Oliver Bromley leidet an einer genetischen Krankheit, die Tumore verursacht. Vor zwei Jahren wurde sein rechtes Auge entfernt.
Foto: Oliver Bromley
1/2
Angela_Rosser_Journalistin NewsDesk_Ringier AG_2-Bearbeitet.jpg
Angela RosserJournalistin News

Aufgrund einer Krankheit musste Oliver Bromley im Spital behandelt werden. Weil er keine Lust auf das Essen im Spital hatte, entschied sich der Brite, in ein Restaurant zu gehen und dort zu essen. Im Lokal seiner Wahl in Südlondon wurde er aber alles andere als gastfreundlich behandelt, wie er erzählt.

Er sagt, er sei aufgefordert worden, die Lokalität zu verlassen, weil er «die Kunden erschrecke». Bromley leidet an einer Neurofibromatose Typ 1. Dabei handelt es sich um eine genetische Erkrankung, bei der Tumore auf seinen Nerven wachsen. Bei Oliver Bromley wuchern die Tumore auch im Gesicht und vor zwei Jahren wurde ihm das rechte Auge entfernt.

Zweifel an Gästebeschwerden

Als er im August in dem Restaurant eine Bestellung aufgeben wollte, wurde ihm mitgeteilt, dass es Beschwerden über ihn gegeben habe, erzählt er gegenüber BBC. Für Beschwerden sei aber seiner Meinung nach gar nicht genügend Zeit gewesen. Als er nämlich zum ersten Mal das Lokal betrat, fiel ihm auf, dass man dort nur mit Bargeld zahlen kann, also ging er nochmals raus, um Geld abzuheben.

Als er zurückgekommen sei, hiess es sofort, er solle «bitte gehen», weil er die Kunden erschrecke und es Beschwerden gegeben habe. «Zwischen meinem ersten und nächsten Besuch war nicht genug Zeit vergangen, als dass sich jemand über mich hätte beschweren können», ist er überzeugt. Er vermutet, dass das Restaurantpersonal «offensichtlich nicht glücklich» über sein Aussehen gewesen sei.

Schreckliches Erlebnis

Für ihn war das Erlebte schrecklich. Gegen die Entscheidung gewehrt habe er sich nicht und sei relativ schnell wieder weggegangen. «Ich habe es an diesem Tag sehr persönlich genommen», erzählt er weiter. Den Namen des Restaurants nennt er absichtlich nicht. Er wolle keine Vergeltung, er wolle einfach mehr Bewusstsein für solche Situationen schaffen.

Als er auf seine offizielle Beschwerde bei besagtem Restaurant keine Antwort erhielt, schaltete er die Polizei ein. Diese führte auf Anfrage von BBC aus, dass «alle Fälle von Hassverbrechen aufgezeichnet und überwacht» würden.

Dass man ihn auf seinen Zustand anspreche, sei kein Problem für Bromley. Das Restaurantpersonal habe wohl gedacht, dass die Tumore ansteckend seien. Das Verhalten könne daher auf fehlendes Wissen zurückzuführen.

Wohltätigkeitsorganisation arbeitet mit Gastronomie zusammen

Dass Personen mit einer solchen Krankheit so etwas passiere, sei schrecklich, aber leider keine Seltenheit, erklärt die Wohltätigkeitsorganisation Nerve Tumours UK. Die Organisation habe ebenfalls versucht, mit dem Restaurant Kontakt aufzunehmen und schrieb auch dem Branchenverband UK Hospitality.

Der Branchenverband habe sich auch zurückgemeldet, wie die Direktorin Karen Cockburn mitteilt, und angeboten, mit der Organisation zusammen das Bewusstsein im Gastronomiesektor zu schärfen. Vom Restaurant kam bislang keine Rückmeldung.

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?