Swasiland ändert seinen Namen. Der Binnenstaat im südlichen Afrika wird ab sofort «eSwatini» heissen. Dies gab König Mswati III. anlässlich des 50. Jahrestags der Unabhängigkeit von Grossbritannien bekannt.
«eSwatini» soll übersetzt «Land der Swasi» heissen. Die Ähnlichkeit mit dem Namen des Königs ist allerdings auch nicht von der Hand zu weisen.
Mit der Änderung soll ein Relikt aus der Kolonialzeit beseitigt werden, sagte der Herrscher. Der Mix zwischen Englisch und Swasi habe viele Bürger verärgert. Swasiland tut es damit einigen anderen südafrikanischen Nationen gleich, die seit Ende der Kolonialzeit ihren Namen geändert haben: Aus Rhodesien wurde Zimbabwe, Njassaland wurde zu Malawi, und Betschuanaland heisst Botsuana.
Weil er für einen Schweizer gehalten wird
Der seit 1986 regierende Monarch nannte noch einen weiteren Grund für den Namenswechsel: Die Schweiz. «Auf Auslandreisen werden wir immer als Schweizer angesprochen», sagte Mswati III. Künftig sollen Verwechslungen verhindert werden.
König Mswati III. ist der letzte absolute Monarch Afrikas. Seit 1973 ist es politischen Parteien in «eSwatini» verboten, an Wahlen teilzunehmen. Kritiker legen ihm seinen verschwenderischen Lebensstil zur Last, der sich deutlich vom entbehrungsreichen Alltag vieler seiner Untertanen abheben soll.
Der 50-Jährige hat mindestens 15 Ehefrauen und lässt zu seinem Vergnügen auch mal tausende Jungfrauen nackt vor sich tanzen.
Im 1,3-Millionen-Einwohner-Land sind 27 Prozent der Bevölkerung mit HIV infiziert. Das ist der weltweit höchste Prozentsatz. (vof)