Weil Haltbarkeit des Giftcocktails abläuft
Todesstrafe für acht Mörder innert zehn Tagen

Ende April läuft die Haltbarkeit des Giftcocktails im US-Bundesstaat Arkansas ab. Deshalb sollen acht Mörder jetzt im Schnellverfahren hingerichtet werden.
Publiziert: 21.03.2017 um 18:40 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 08:15 Uhr
Hier werden die Hinrichtungen durchgeführt. Häftlinge erhalten einen dreiteiligen Giftcocktail (Symbolbild).
Foto: Keystone
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Seit 2005 gab es im US-Bundesstaat Arkansas keine Hinrichtungen mehr, doch nun sollen zwischen dem 17. und 27. April gleich acht Todeskandidaten hingerichtet werden. Bisher führte Texas diese traurige US-Rangliste an. Mit acht Hinrichtungen in einem Monat.

Grund für die Eile ist das Haltbarkeitsdatum des Medikaments Midazolam. Dieses läuft am 30. April ab. Es ist ein Sedativ, das die Todeskandidaten betäubt. In einem zweiten Schritt erhalten die Häftlinge Pancuronium, das sie lähmt und zum Atemstillstand führt. Als Letztes wird Kaliumchlorid injiziert. Dies führt zum Herzstillstand.

Qualvoller Tod droht

Alle acht Sträflinge wurden schon in den 90er-Jahren verurteilt, konnten aber die Hinrichtungen durch Einsprüche und Berufungen Anwälte hinauszögern. Am längsten im Gefängnis sitzt Bruce Earl Ward, der schon seit 26 Jahren auf seine Hinrichtung wartet.

Das Verfahren des Gefängnisses in Varner wird vom US-Strafverteidiger Dale Baich aus Arizona heftig kritisiert. «Es ist unverantwortlich, Hinrichtungen durchzuführen, nur weil die Haltbarkeit des Wirkstoffs abläuft», schreibt NBC News.

Das Sedativ Midazolam ist unter Experten sehr umstritten, da es seine Wirkung nicht immer voll entfaltet und zu einem qualvollen Tod führen kann. So dauerte 2014 die Hinrichtung von Clayton Lockett im US-Bundesstaat Oklahoma ganze 43 Minuten. (maz)

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