Weitere Ausschreitungen befürchtet
Ausnahmezustand und Ausgangssperre in Sri Lanka verhängt

In Sri Lanka wurde der Ausnahmezustand verhängt. Der Übergangspräsident fürchtet weitere Ausschreitungen und reagiert auf einen Geheimdienstbericht.
Publiziert: 13.07.2022 um 12:44 Uhr

Sri Lankas frisch ernannter Übergangspräsident Ranil Wickremesinghe hat angesichts anhaltender Proteste den Ausnahmezustand erklärt und eine Ausgangssperre verhängt. Er reagiere damit auf Geheimdienstberichte über eine drohende Erstürmung unter anderem des Parlaments und des Büros des Premierministers, sagte er am Mittwoch in einer aufgezeichneten Fernseh-Botschaft.

Stunden zuvor war Präsident Gotabaya Rajapaksa ins Ausland geflohen. Wickremesinghe (73), bis dahin Premierminister, wurde zum geschäftsführenden Staatschef des südasiatischen Landes ernannt, wie Parlamentspräsident Mahinda Yapa Abeywardena im Fernsehen mitteilte.

Der Inselstaat südlich von Indien mit seinen etwa 22 Millionen Einwohnern durchlebt die schwerste Wirtschaftskrise seit der Unabhängigkeit von Grossbritannien 1948. Die Wut der Demonstranten speist sich unter anderem aus dem seit Monaten bestehenden Mangel an Treibstoff und Gas zum Kochen, aber auch aus fehlenden Medikamenten und Lebensmitteln. Am Wochenende hatte eine Menschenmenge unter anderem den Präsidentenpalast gestürmt und besetzt und die private Residenz des damaligen Premiers Wickremesinghe in Brand gesteckt. (SDA/chs)

In Sri Lanka wurde der Ausnahmezustand und eine Ausgangssperre verhängt.
Foto: keystone-sda.ch
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