Hier wird Daniel B.* (29) von der Polizei abgeführt
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Mord an Partner gestanden:Hier wird Daniel B.* (29) von der Polizei abgeführt

Weiterer Stückel-Mord in Thailand
Influencer (29) tötet Lover (†44) und entsorgt ihn in Sporttasche

In Thailand hat ein spanischer Influencer-Koch seinen Partner getötet und in mehrere Teile zerstückelt. Dann entsorgte er die Leichenteile im Meer und auf der Insel. Kameras filmten ihn dabei.
Publiziert: 09.08.2023 um 10:00 Uhr
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Aktualisiert: 11.08.2023 um 09:35 Uhr

Schon wieder ist eine zerstückelte Leiche im thailändischen Ferienparadies aufgetaucht: Der kolumbianische Schönheitschirurg Edwin A.* (†44) wurde in vierzehn Teile zerstückelt in einer Sporttasche gefunden. Am Montag gestand der spanische Koch-Influencer Daniel B.* (29) den Mord laut thailändischen Medien.

B. und A. führten eine Liebesbeziehung. Der Koch überredete seinen Geliebten, sich mit ihm zur «Full Moon Party» auf Koh Phangan zu treffen. A. buchte daraufhin eine Unterkunft vom 31. Juli bis zum 3. August. Nun gab B. zu, dass er A. wegen einer Auseinandersetzung über Sex und Geld tötete.

B. gab laut «Bangkok Post» an, dass A. ihn mit Nacktfotos erpresst habe. Edwin A. drohte, die Bilder zu veröffentlichen, was einen Image-Schaden für den Influencer und seine Familie bedeutet hätte. Der Vater des Beschuldigten ist der spanische TV-Serienstar Rodolfo S.* (48), seine Mutter die angesehene Schauspielerin Silvia B.* (48). S. soll sich seit Anfang der Woche in Thailand aufhalten.

«Meine Familie ist zerstückelt, genau wie mein Bruder zurückgelassen wurde», sagt Edwin A.s Schwester Darling in einem Interview mit der spanischen TV-Sendung «En Boca de Todos».
Foto: Screenshot «En Boca de Todos»
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Edwin A. wachte nicht mehr auf

Den Stückelmord sah B. laut Geständnis als einzigen Ausweg aus der Situation. «Edwin hielt mich wie eine Geisel und zwang mich Dinge zu tun, die nicht wollte», soll B. demnach gesagt haben. Wie «Bild» berichtet, soll A. zudem von ihm «besessen» gewesen sein und habe eine Liebesbeziehung gewollt, an der er nicht interessiert war.

Am 1. August kaufte der Influencer laut der Zeitung alles, was er für den grausamen Mord brauchte: Plastiktüten, mehrere Messer, Sägen, Gummihandschuhe, Spülmittel, einen Schwamm und Edelstahlwolle. All das deponierte er in seinem Hotelzimmer. Am nächsten Tag kam sein Partner auf der Insel an. Als er mit ihm schlafen wollte, schlug B. ihn ohnmächtig. Er sagt aus, dass er A. mit Wasser übergoss, damit er wieder zu Bewusstsein kommt. Doch dieser sei nicht mehr aufgewacht.

Täter meldete Freund zwei Tage später als vermisst

Nach einer Stunde fing B. damit an, die Leiche zu zerstückeln. Laut seiner eigenen Aussage verbrachte er drei Stunden damit. Für 900 Euro kaufte er sich ein Kajak am Strand und fuhr in der Nacht aufs offene Meer. Den Kopf und ein paar der Teile hinterliess der Koch im Meer. Andere Teile deponierte er auf der Müllhalde. Kamera-Aufnahmen zeigen den jungen Koch dabei, wie er mit einem Motorroller und einer Sporttasche unterwegs ist. Darin sollen sich weitere Körperteile befunden haben.

Die Polizei fand um Mitternacht eine Tüte mit Becken, Po und Geschlechtsorganen – während der Täter schon wieder mit Kollegen auf der «Full Moon Party» abfeierte. Zwei Tage später meldete B. seinen Geliebten bei der Polizei als vermisst. Ein DNA-Test verriet: Die zerstückelte Leiche ist der vermisste Kolumbianer. Daraufhin wurde B.s Hotelzimmer durchsucht.

Todesstrafe für Daniel B.?

Im Abfluss fanden die Beamten Haare und Blutspuren. In einem Verhör gestand der Influencer dann die Tat. Nun befindet er sich in Untersuchungshaft auf der Insel Koh Samui.

B. könnte in Thailand die Todesstrafe drohen. Womöglich wird die Strafe aber auch in eine lebenslange Haftstrafe umgewandelt. Ein Abkommen zwischen Spanien und Thailand bietet zudem die Möglichkeit einer Rückführung. Laut «El País» erscheint es wahrscheinlich, dass der Spanier in eine Haftanstalt in Bangkok verlegt wird. Dort können ihn die spanischen Konsularbehörden leichter unterstützen.

«Ich kann nicht verstehen, was ihm durch den Kopf gegangen sein könnte», kommentierte B.s spanischer Anwalt Luis Gerez in der TV-Sendung «En Boca de Todos» die Tat. Er sei «schockiert, überrascht und betroffen» und gehe nicht davon aus, dass sich die Strafverfolgungsbehörden B. gegenüber nachsichtig zeigen werden.

In der Sendung kommt auch B.s thailändischer Pflichtverteidiger Khun Anan zu Wort. «Er weiss, was er getan hat. Wir haben über den Fall gesprochen, wie wir ihn lösen können, und es geht ihm bereits besser», erklärte dieser. Man werde nun die Verteidigungsstrategie vorbereiten.

Mit Nacktfotos erpresst?

B. habe sich um die eigene Sicherheit und die seiner Familie gefürchtet. «Er wurde tatsächlich vom anderen unter Druck gesetzt und eingeschüchtert. Er machte sich Sorgen um die Sicherheit seiner Familie, weil der getötete Mafia-Verwandte hat und über Geld verfügt. Er ist in der Lage, jeden anzuheuern, der ihm und seiner Familie Schaden zufügt», so der Jurist.

Darling A.*, Schwester des Opfers, wies die Erpressungsvorwürfe des Schauspieler-Sohnes zurück. «Es ist eine Lüge. Meine Familie ist zerstückelt, genau wie mein Bruder zerstückelt ist», bringt sie im spanischen TV ihre Trauer zum Ausdruck.

Der Instagram-Account des Influencers wurde mittlerweile auf privat gestellt. Es ist nicht der erste Stückelmord in Thailand. Erst vor wenigen Wochen wurde der Unternehmer Hans Peter M.* in Teile zerstückelt in Thailand gefunden. (nad/jwg)

*Namen bekannt

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