Widerstand gegen russische Übermacht
Mit diesen Waffen kämpft die Ukraine gegen Putins Truppen

Die ukrainische und die russische Armee könnten unterschiedlicher nicht aufgestellt sein. Während Russland über ein grösseres Arsenal verfügt, wird die Ukraine vom Westen kontinuierlich mit Waffen beliefert. Ein Vergleich.
Publiziert: 27.04.2022 um 17:52 Uhr
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Aktualisiert: 27.04.2022 um 18:01 Uhr

Schon über zwei Monate führt Kreml-Chef Wladimir Putin (69) Krieg gegen die Ukraine. Ein Ende ist nicht in Sicht. Die russische Armee fliegt verheerende Raketenangriffe auf wichtige ukrainische Städte wie Kiew, Mariupol und Charkiw und verübte eine Reihe von Massakern, wie beispielsweise Bilder aus Butscha zeigen.

Ein Blick in die Waffenkammern der Ukraine und Russland zeigt: Die Armeen könnten nicht unterschiedlicher aufgestellt sein. Zudem beginnt der Westen damit, die Ukraine nicht nur mit defensiven, sondern auch mit offensiven Waffen zu unterstützen.

Wie gross sind die Armeen der Ukraine und Russland?

Russland verfügt über eine grosse Armee.
Foto: imago images/SNA
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Seit 2014 hat die Ukraine ihren Verteidigungshaushalt verdreifacht, um ihr Militär zu verbessern und die für den Nato-Beitritt erforderlichen Standards zu erfüllen, wie «The Independent» schreibt. Dies hat dazu geführt, dass die ukrainische Armee mit Russland einigermassen mithalten kann, zumindest was die Anzahl Soldaten angeht. Zu Beginn der Kämpfe wies die Ukraine trotzdem nur 125'600 Soldaten auf, Russland hingegen rund 280'000.

Was die Gesamtzahl der Militärangehörigen betrifft, so übertrifft Russland mit 900'000 aktiven Männern und Frauen die Ukraine mit 196'600 bei Weitem. Die Ukraine verfügt zwar über 900'000 Reservisten – also alle Ukrainerinnen und Ukrainer, die in den letzten fünf Jahren eine militärische Ausbildung erhalten haben. Russland kann dagegen mit zwei Millionen Reservisten aufwarten.

Auch was das Waffenarsenal betrifft, zeigt sich im Vergleich die Übermacht von Putins Armee. Russland verfügt nach Angaben von «The Independent» über mehr als dreimal so viel Artillerie, sechsmal so viele Panzer und fast siebenmal so viele gepanzerte Kampffahrzeuge wie die Ukraine. Während die russische Marine über 74 Kriegsschiffe und 51 U-Boote verfügt, sind es bei der ukrainischen gerade ein Mal nur zwei Kriegsschiffe.

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Wie lassen sich die Luftwaffen der Länder vergleichen?

Auch in Sachen Luftwaffe ist die Ukraine nicht so gut aufgestellt wie Russland. Wie Daten der Datenbank der «Flight International 2022 Air Forces» zeigen, verfügte die ukrainische Luftwaffe zu Beginn des Krieges über 210 Militärflugzeuge, darunter 98 Kampfflugzeuge des Typs MiG-29, die noch aus sowjetischer Produktion stammen, und drei Sukhoi-Flugzeuge.

Russland allerdings besitzt eine wesentlich grössere militärische Luftwaffe: Mit insgesamt 3863 aktiven Flugzeugen ist die russische Luftwaffe rund 15 Mal grösser als die der Ukraine. Trotz der Übermacht haben gerade russische Flieger offenbar ihre Probleme im jetzigen Krieg. Nach Angaben des ukrainischen Verteidigungsministeriums wurden bis zum 26. April insgesamt 52 russische Flugzeuge abgeschossen. Ob dies auch der Wahrheit entspricht, wurde bislang nicht unabhängig bestätigt.

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Welche Waffen wird die Ukraine noch vom Westen erhalten?

Die Ukraine leistet unter der Leitung von Präsident Wolodimir Selenski (44) heftigen Widerstand gegen die Invasion. Er ist es auch, der den Westen immer wieder und unermüdlich dazu auffordert, die Ukraine mit Waffen zu unterstützen. Der Westen kam dieser Aufforderung nur zögerlich nach, zu Beginn wurden zudem lediglich defensive Waffensysteme in die Ukraine geliefert.

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Die USA haben in den vergangenen zwei Wochen Waffen im Wert von 1,2 Milliarden Dollar in die Ukraine geschickt, darunter Haubitzen, Artilleriegeschosse, Panzer und eine neue Drohne «Phoenix Ghost». Die USA waren es auch, die der Ukraine die Switchblade-Drohnen zur Verfügung stellten und die amerikanische Waffeningenieure eigens für die Ukraine zur «Phoenix Ghost» weiterentwickelt haben.

Polen wird sich mit Helikoptern des Typs Mi-17 beteiligen und auch Deutschland gab am Dienstag überraschend bekannt, dass man ausgemusterte Bundeswehrpanzer des «Gepard»-Typs an die Ukraine liefern wolle.

Grossbritannien sieht ebenfalls vor, weitere Waffen zur Luftabwehr in die Ukraine zu schicken. Premierminister Boris Johnson (57) sagte am Dienstagabend, Grossbritannien und andere Staaten würden trotz russischer Warnungen die Ukraine weiter mit Geheimdienstinformationen, Ausbildung und Waffen «in Nato-Qualität» versorgen. Ein Trend sticht dabei klar heraus: Die Waffen aus dem Westen werden immer grösser und leistungsfähiger. (chs)

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