Marie Sophie (†14) getötet – das sagt das Umfeld des mutmasslichen Täters über ihn
«Er hat Hausverbot bei seiner Mutter»

Wegen Mordverdachts sitzt ein 20-Jähriger seit Donnerstagabend im Knast. Er wird beschuldigt, die 14-jährige Marie Sophie aus dem deutschen Bad Emstal getötet zu haben.
Publiziert: 01.10.2023 um 14:30 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2023 um 08:05 Uhr

Am Mittwochabend war sie plötzlich weg: Der Fall Marie Sophie (†14) bewegt ganz Deutschland.

Am Donnerstagabend, 23 Stunden nach ihrem Verschwinden, war klar: Die Teenagerin aus Bad Emstal wurde getötet. Ein Holzfäller hatte ihre Leiche entdeckt – nur 800 Meter von ihrem Zuhause entfernt. Wenig später wurde ein Mann (20) festgenommen. Als er in Gewahrsam genommen wurde, hatte er das Handy der Toten bei sich.

Wurde getötet: die 14-jährige Marie Sophie aus Bad Emstal (D).
Foto: Polizei
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«Er ist kriminell und nimmt Drogen»

Wie «Bild» unter Berufung auf die Staatsanwaltschaft berichtet, war der mutmassliche Täter «für die Justiz kein Unbekannter». Beunruhigend: Marie Sophies Mutter verdächtigte den 20-Jährigen sofort öffentlich in einem TV-Interview, sagte: «Eigentlich sollte er keinen Kontakt zu ihr haben, aber er war halt besessen von ihr.» Ein Gewaltdelikt soll in der Polizeiakte des Mannes bislang allerdings nicht vermerkt gewesen sein.

«Bild» hat mit dem Umfeld des Beschuldigten gesprochen. Seine Vermieterin sagt: «Er ist kriminell und nimmt Drogen. Er hat Hausverbot bei seiner Mutter.» Regelmässig treffe er sich mit anderen Kiffern in Bad Emstal. Bekannte berichten dem Blatt, dass er mehrfach Feuer gelegt hätte, etwa eine Kirche im nahegelegten Ort Balhorn.

Der Festgenommene fiel auch den Busfahrern in der Gegend auf. «Seit ungefähr einem Monat war er immer mit Marie Sophie und einer weiteren Freundin unterwegs – davor immer allein», berichtet ein Chauffeur. Einmal soll er einen Car der Firma Bonte gestohlen haben. «Er soll versucht haben, den Bus in den Niederlanden zu verkaufen – obwohl er keinen Führerschein hat», so ein Angestellter des Busunternehmens. Das Verfahren läuft demnach noch.

Chauffeure kannten den mutmasslichen Täter gut

Es ist nicht der einzige Bus-Vorfall: Er soll mit einem weiteren gestohlenen Bus einen Unfall gebaut haben. Im Anschluss sei er einfach abgehauen.

In einem im Internet veröffentlichten Video betrauerte der Tatverdächtige den Tod des kleinen Joel (†6) aus Pragsdorf (D). «Echt traurig. Er war noch so jung, mir kommen die Tränen», sagt er darin.

Wurde der Arbeitslose aus Naumburg (D) jetzt selbst zum Killer? Das müssen die Ermittlungen noch klären. (nad)

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