Wird Trump seinen Widersacher los?
Vize-Justizminister Rosenstein will zurücktreten

Es wäre das nächste Polit-Beben in den USA: Rod Rosenstein, Vize-Justizminister und Verantwortlicher für die Ermittlungen gegen Donald Trump in der Russland-Affäre, hat seinen Rücktritt angeboten.
Publiziert: 24.09.2018 um 18:15 Uhr
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Aktualisiert: 25.09.2018 um 10:01 Uhr
Vize-Justizminister Rod Rosenstein hat seinen Rücktritt angeboten.
Foto: REUTERS / Leah Millis
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Für US-Präsident Donald Trump taugt derzeit wohl niemand besser zum Feindbild als Rod Rosenstein. Der 53-Jährige hat das Amt als stellvertretender Justizminister des Landes inne und ist als solcher verantwortlich für die Ermittlungen, die derzeit gegen Trump im Zusammenhang mit der Russland-Affäre laufen.

Dass Rosenstein bei seiner Arbeit den Präsidenten keineswegs mit Samthandschuhen anfassen will, hat er erst kürzlich unter Beweis gestellt: Wie die «New York Times» vor wenigen Tagen publik machte, soll Rosenstein geplant haben, Trump abhören zu lassen und so eine Amtsenthebung herbeizuführen.

Doch die Veröffentlichung dieser Absichten könnte den Deputy Attorney General nun seinen Job kosten. Die «Washington Post» berichtet am Montagmorgen (Ortszeit), dass sich Rosenstein bereits auf seine Entlassung vorbereiten würde. Er habe als Reaktion auf den Bericht der «New York Times» seinen Rücktritt angeboten.

So weit kommt es jedoch nicht – zumindest vorerst nicht. Zwischen Rosenstein und Trump soll es nun am nächsten Donnerstag zu einer Aussprache kommen, wie das Weisse Haus verlauten lässt. Ausgang des Treffens: offen.

Geht Rosenstein, wirds auch für Mueller ungemütlich

Rod Rosenstein hatte die Verantwortung über die Ermittlungen gegen Donald Trump von Jeff Sessions übernommen. Dieser hatte sich bei den Untersuchungen über eine mögliche Einflussnahme Russlands auf die Präsidentschaftswahlen vor zwei Jahren als befangen erklärt, weshalb Vize Rosenstein diese Aufgabe zukam.

Für Donald Trump sind die Untersuchungen bis heute ein riesiger Dorn im Auge. Immer wieder bezeichnete er die Nachforschungen gegen ihn und seine Entourage als «Witch Hunt» (Hexenjagd). Bisher hat sich der Präsident aber nicht getraut, Leute wie Rosenstein zu entlassen. Zu schal wäre der Beigeschmack, zu gross die Empörung bei den politischen Gegnern.

Geht Rosenstein, wird sich auch zeigen müssen, ob Robert Mueller seine Arbeit weiterführen kann. Mueller ist als Sonderermittler in der Russland-Affäre Rosenstein direkt unterstellt und seine Arbeit wurde durch den Vorgesetzten bisher stets verteidigt. Das könnte sich nun ändern. (cat)

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