Zeugen berichten vom Massaker
«Sie sagten, sie seien von Al Kaida»

Zwei schwer bewaffnete Männer haben auf der Redaktion der Satire-Zeitschrift «Charlie Hébdo» ein Blutbad angerichtet.
Publiziert: 07.01.2015 um 13:23 Uhr
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Aktualisiert: 08.10.2018 um 18:17 Uhr
Massaker bei Pariser Zeitung
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Die beiden Männer, so sagt eine Nachbarin gegenüber Europe 1, hätten sich im Gebäude bestens ausgekannt und hätten gezielt auf Personen geschossen.

Die Zeichnerin Corinne Rey alias Coco sagt gegenüber L'Humanité: «Ich wollte meine Tochter vom Hort abholen. Als ich vor die Haustür trat, haben uns zwei vermummte und bewaffnete Männer brutal bedroht. Sie wollten in das Gebäude. Ich habe den Code eingegeben. Sie haben auf Wolinski und Cabu geschossen. Es dauerte fünf Minuten. Ich habe mich unter den Schreibtisch geflüchtet. Die Männer sprachen perfekt Französisch. Sie sagten, sie seien von Al Kaida.»

Auf «France Info» sagte Augenzeuge Vincent Justin, der im gleichen Gebäude arbeitet: «Vor einer Viertelstunde, wir waren in einer Sitzung, haben wir die ersten Schüsse gehört, dann folgte eine wahres Gewehrfeuer mit ganz vielen Schüssen.»

Zwei Journalisten der Satire-Zeitung seien zu Ihnen ins Büro geflohen. «Sie sagten uns, dass zwei bewaffnete Männer in den Büros von ‹Charlie Hebdo›» auf Journalisten und Mitarbeiter feuerten», so Justin. 

«Wir werden den Propheten rächen», hätten die beiden Angreifer geschrien, sagt Justin. Das hätten die Journalisten erzählt. Die Schiesserei habe gute 10 Minuten gedauert.

Traurige vorläufige Bilanz: 12 Menschen kamen ums Leben. Laut Staatspräsident François Hollande wurden 24 Menschen verletzt, vier lebensgefährlich.

Es ist nicht der erste Angriff auf die Satire-Zeitschrift. Bereits 2011 war «Charlie Hébdo» Ziel eines Brandanschlag gewesen. (rsn)

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