Am Steuer der Studie Vision 7S
Skoda denkt gross

Beim Anblick der fast fünf Meter langen Studie Vision 7S wird klar: Skoda will nach oben. Wir drehten eine erste Runde mit dem futuristischen Elektro-Crossover fürs Jahr 2026.
Publiziert: 23.10.2022 um 13:37 Uhr
Joaquim Oliveira

Skoda-CEO Klaus Zellmer ist stolz. «Mit der Konzeptstudie Vision 7S geben wir einen konkreten Ausblick auf ein völlig neues Skoda-Modell, mit dem wir unser Produktportfolio und unseren Kundenstamm abrunden werden», erklärt er. Bis dieser über dem Superb und Kodiaq angesiedelte Elektro-Crossover jedoch in Serie gebaut wird, dauert es mindestens noch bis 2026. Wir dürfen dennoch heute schon mal ans Steuer des Concept Cars.

Seine technische Basis ist der bekannte modulare Elektrobaukasten, den nahezu alle VW-Konzernmarken für ihre neuen E-Modelle nutzen. Für den Skoda-Siebensitzer wurde der Radstand allerdings um stattliche 25 Zentimeter gestreckt, was den Vision 7S rund fünf Meter lang werden lässt. Wir staunen über das grossartige Raumgefühl.

Heck- oder Allradantrieb

Das Akkupaket im Fahrzeug-Unterboden mit einer Kapazität von 89 kWh soll Reichweiten von bis zu 600 Kilometern ermöglichen. Nachgetankt wird an der Schnellladesäule mit bis zu 200 Kilowatt. Offizielle Angaben gibts jedoch noch keine. Klaus Zellmer lässt jedoch durchblicken, dass es neben einer Einstiegsvariante mit Heckantrieb und 204 PS auch Allrad-Modelle mit bis zu 360 PS geben könnte.

Noch ist der Skoda Vision 7S nur eine Studie und ein Einzelstück.
Foto: IvoHercik.com
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Das Interieur präsentiert sich übersichtlich und puristisch. «Ein Armaturenbrett, das nur aus einem riesigen Bildschirm besteht, sieht zwar modern aus. Unsere Untersuchungen zeigen aber, dass Kunden auch einige physische Knöpfe für häufig genutzte Funktionen wollen», erklärt Innenraumdesigner Peter Ola. So verfügt die Mittelkonsole über sechs Tasten, mit denen der Fahrer direkten Zugriff auf die Menüs Infotainment, Telefon, Fahrzeugeinstellungen, Navigation und Apps hat. Praktisch und einfach – typisch Skoda.

Interieur wird zur schicken Lounge

Ebenfalls simply clever: Während Fahrpausen – zum Beispiel zum Aufladen des Fahrzeug-Akkus – lässt sich per Knopfdruck ein Relax-Modus aktivieren. Dann verwandelt sich der Fahrzeug-Innenraum in eine schicke Lounge. Lenkrad und Kombi-Instrument verschwinden nach hinten und schaffen zusätzlichen Platz. Die Sitze der ersten Reihe drehen sich nach innen und lassen sich so positionieren, dass die Passagiere vorne und hinten freien Blick auf den jetzt horizontal platzierten Bildschirm haben. Ideal, um einen Film zu schauen oder Videogames zu spielen.

Peter Ola demonstriert uns, wie wir den Zugang zur dritten Sitzreihe durch die einzeln verschiebbaren Sitze der zweiten Reihe erleichtern können. «Und müssen Sie mal sperrigere Güter transportieren, lassen sich die Sitze in der letzten Reihe komplett flach zusammenklappen und im Gepäckraumboden versenken.»

Elektronische Lenkung

Dann dürfen wir endlich noch eine kleine Runde mit dem millionenteuren Prototyp drehen. Wir staunen nochmals übers Innenraumkonzept und loben das grossartige Raumgefühl. Wundern uns aber über das spacig wirkende, oben und unten abgeflachte Zweispeichen-Lenkrad. «Es ist die Schnittstelle zum zukünftigen Drive-by-Wire-Lenksystem», erklärt Peter Ola. Also rein elektronisch gesteuertes Lenken ohne die heute noch übliche mechanische Lenksäule. Das Ganze fühlt sich sehr direkt und bereits ziemlich ausgegoren an. Ganz im Gegensatz zum Fahrwerk – ein solches scheint unser Erprobungsfahrzeug nicht zu haben. Und auch das Gas- und Bremspedal des Einzelstücks funktionieren noch betont schwergängig.

Doch noch bleiben den Skoda-Ingenieuren vier Jahre Zeit, um aus dem Prototyp Vision 7S einen grossserientauglichen Reise-Elektro-Crossover zu entwickeln. Bleibt abzuwarten, um wie viel sein Preis dann das Reisebudget schmälern wird.

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