Welche Marke überlebt die Mega-Fusion mit Fiat-Chrysler?
Das passiert mit Citroën, Opel, Vauxhall und Co.

Diese Woche stimmten die Aktionäre der Mega-Fusion der Autobauer Peugeot/Citroën/Opel (PSA) und Fiat-Chrysler (FCA) zu. 14 Marken sind neu unter dem Dach von Stellantis vereint – nicht alle werden die Fusion überleben. BLICK über die Zukunft der PSA-Marken!
Publiziert: 21.01.2021 um 03:00 Uhr
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Aktualisiert: 18.03.2021 um 15:03 Uhr
Andreas Engel

Citroën

Der Pionier der europäischen Grossserien-Produktion kaufte 1975 Konkurrent Peugeot und setzte 2019 rund eine Million Autos ab. Einst stand Citroën für geschmeidige Edel-Limousinen, heute für kompakte SUVs. Das passt zum Trend, ausserdem wurde in den letzten Jahren gemeinsam mit Peugeot viel in neue Techniken wie autonomes Fahren und Elektrifizierung investiert. Die Marke mit dem Doppelpfeil dürfte also noch lange weiter fliegen.

Überlebenschance: 90 Prozent

DS

2014 hat Citroën die Marke DS ausgegliedert, um wie einst in die Oberklasse vorzustossen. Mit dem göttlichen Kultmodell DS der 1960er-Jahre (franz. déesse: die Göttin) haben die heutigen Fahrzeuge zwar wenig zu tun. Aber: Der Mittelklasse-SUV DS 7 bietet durchaus Noblesse, und dieses Jahr kommt mit dem DS 9 sogar eine richtige Oberklasse-Limousine auf den Markt. Da DS die letzten Jahre ausserdem für stetig wachsenden Absatz bei PSA sorgte, dürfte die Marke kaum aufgegeben werden.

Überlebenschance: 80 Prozent

Opel

Dem neuen Mutterkonzern PSA gelang nach der Übernahme 2017, was Vorbesitzer General Motors (GM) jahrzehntelang nicht gelungen war: Opel in die schwarzen Zahlen zu führen. Letzte Altlasten wie der Insignia, der noch auf der GM-Plattform steht und somit Lizenzgebühren kostet, werden bald der Vergangenheit angehören; neue (Elektro-)Modelle wie Corsa und Mokka machen die Rüsselsheimer rasant zukunftsfähig. Einziges Manko: Die meisten Modelle sind – mit anderem Design und Logo – auch bei Peugeot/Citroën im Programm und konkurrenzieren sich.

Überlebenschance: 80 Prozent

Peugeot

Foto: Werk

Peugeot gilt als wichtigste Marke der PSA-Gruppe und wurde vom neuen Stellantis-CEO Carlos Tavares mit einem harten Sparkurs auf Rendite getrimmt. Auch wenn die Verkaufszahlen in den letzten Jahren eher rückläufig waren, wurden dank umfassender Elektrifizierung und Investitionen in moderne Technik die Weichen schon früh für die Zukunft gestellt. Dank der neuen Konzern-Tochter Jeep soll zudem der Sprung auf den US-Markt geschafft werden.

Überlebenschance: 100 Prozent

Vauxhall

Schon bevor die Fusion mit FCA in trockenen Tüchern war, bangte die Belegschaft (3000 Angestellte) beim britischen Opel-Ableger Vauxhall: Wird die Marke, die nur Logo und Rechtslenkung zur Entwicklung ihrer Modelle beiträgt, dem steigenden Spardruck standhalten? Ganz zu schweigen von der Unsicherheit durch den Brexit, der die Profitabilität der Produktion in Ellesmere Port (Wales) gefährdet. 2021 könnte zum Schicksalsjahr für Vauxhall werden.

Überlebenschance: 30 Prozent


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