Mercedes gibt Strom
Liefern statt lafern

Statt einer wilden E-Studie zeigt Mercedes uns eine seriennahe elektrische V-Klasse für nächstes Jahr und setzt am Salon auch sonst auf die Kraft des Stroms – und des Styles.
Publiziert: 07.03.2019 um 15:42 Uhr
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Aktualisiert: 07.03.2019 um 16:34 Uhr
Elektro-Van: Daimler-Vertriebsvorstand Britta Seeger (l.), Chefentwickler Ola Källenius (2. v. l.) und CEO Dieter Zetsche (4. v. r.) entsteigen der EQV-Studie.
Foto: zVg
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Foto: Thomas Meier. Zürich, 01.06.21. Portraits der Blick Redaktion Zürich. Blick, Blick TV, Portraits, Mitarbeiterportraits, Blickgruppe. Timothy Pfannkuchen
Timothy PfannkuchenRedaktor Auto & Mobilität

«Manche nennens Liebe auf den zweiten Blick. Jedenfalls ist die Flirtphase vorbei», bringts der Ola Källenius (49) auf den Punkt. Am Daimler-Konzernabend vor den Pressetagen will der Noch-Entwicklungschef (ab Mai CEO) damit sagen: Jetzt gehts los mit der E-Mobilität!

Morgen statt übermorgen

Tatsächlich verblüfft uns der von Källenius gezeigte nächste Baustein der EQ-Familie – weil er nicht eine abgefahrene Stromstudie, sondern seriennah ist: Der VW-Bus-Erzkonkurrent V-Klasse als EQV mit neuer Front, Raum wie gewohnt, Akkus im Boden, 400 Kilometer Reichweite – in Serie zu sehen diesen September an der IAA und dann wohl etwa Mitte 2020 zu kaufen.

Mit und auch gegen BMW

Bis Ende 2020 solls europaweit – in Kooperation mit Audi, BMW, Ford und Porsche – 400 Schnelllader geben. BMW und Mercedes vereinen ihre Aktivitäten nicht nur beim autonomen Fahren, sondern auch bei Mobilitätsservices. Schmunzelnd fügt der scheidende Daimler-CEO Dieter Zetsche (65) bei der Pressekonferenz an: «Hört also unsere Konkurrenz auf? Nein, zum Teufel! Wir sind uns darin einig, dass wir uns uneinig sind, wer die besten Autos baut.»

Hybridisierung mit Power

Zetsches News-Reigen: Es wird auf breiter Front hybridisiert. Sehr kräftig im AMG GLE 53, der ab Herbst 435 PS plus 22 E-PS hat. Im gelifteten GLC (ab Juni) folgen noch Benzin- und gar Diesel-Plug-in-Hybrid. Noch ohne Hybrid, aber stylisch steht der CLA Shooting Brake da: Er macht aus dem unproportionierten Vorgänger ab Herbst eine Art Baby-CLS-Kombi.

Mercedes CLA Shooting Brake
Foto: ZVG
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Dieter winkt und geht

Da geht er hin, einer der Grossen der Branche: Seine Rede am Genfer Salon war für Dieter Zetsche (65) der letzte grosse Auftritt nach 13 Jahren als Daimler-Boss. Ein stiller Abgang: Am Vorabend-Event machte sich Zetsche zugunsten Nachfolger Ola Källenius (49) rar, in der Salonrede dann viel Zukunft statt Wehmut. Unter Zetsche hatte Daimer die verunglückte Fusion mit Chrysler beendet, das Design revolutioniert und die verjüngte Marke wieder zum Luxus-Marktführer gemacht. Ein Abschied für immer? Nicht ganz: In zwei Jahren soll «der Dieter» (so sein Branchen-Spitzname) zurückkehren – als Chef des Daimler-Aufsichtsrats.

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