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ABS, Klimaanlage und Parksensoren
Wer hats erfunden?

ABS, Klimaanlage oder Parksensoren: Technologien, die heute in den Autos kaum wegzudenken sind. Doch welche Fahrzeuge waren die ersten mit diesen Innovationen? Wir haben euch zehn Pioniere der Technik aufgelistet.
Publiziert: 14.09.2024 um 15:59 Uhr

Kurz zusammengefasst

  • Technologien im Auto: Vom Navi bis zur Klimaanlage
  • Der erste Fahrer-Airbag wurde 1981 in der Mercedes S-Klasse eingeführt
  • 1987 führte Porsche das erste serienmässige Reifendruck-Kontrollsystem ein
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Lorenzo FulviRedaktor Auto&Mobilität

Wer hats erfunden? Technologien, die heutzutage in neuen Autos gang und gäbe sind, galten im letzten Jahrhundert noch als pure Science Fiction. Mit Concept Cars prognostizierte die Industrie natürlich, was einmal möglich sein würde – aber oft existierte die neue Technologie nur in den Köpfen der Ingenieure, wenn diese Studien und Prototypen enthüllt wurden.

Vom Parksensor bis zum integrierten Navi – hier kommen zehn Serienautos, in denen Innovationen Premieren feierten, die wir noch heute an unseren Autos schätzen.

1994: BMW 7er – erstes integriertes Navi

Foto: zVg

Das Navigationssystem revolutionierte das Autofahren: Endlich Schluss mit dem lästigen Blick auf die Karte – oder mit Beifahrenden, die die Strassenkarte nicht richtig lesen konnten. Das erste GPS-Navi fürs Auto baute der Autoradio-Hersteller Pioneer 1990. Doch BMW setzte als erster Automobilhersteller im 7er ein serienmässiges Navi ein. Der Oberklasse-BMW trug 1994 das erste Navigationssystem im Cockpit – 30 Jahre später hat fast jedes Auto eins.

Technologien wie Airbag, …
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1987: Honda Prelude – erste Allradlenkung

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Die dritte und erfolgreichste Generation des Honda Prelude erschien 1987. Als technische Neuerung galt die erste in einem Serienfahrzeug lieferbare Allradlenkung. Dies bewirkte eine verbesserte Kurvenlage und einen um rund einen Meter verringerten Wendekreis. Honda nannte das System 4WS (Four-Wheel-Steering). Heutzutage setzen Marken wie Mercedes oder Renault weiter auf die Allradlenkung. Inzwischen kann sie sogar mit- oder gegenlenken: Lenken die Hinterräder gleichläufig zu den vorderen, wird die Stabilität in der Kurve besser; lenken sie gegen, klappts besser beim Parkieren.

1987: Porsche 928 – erstes Reifenkontrollsystem

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Der Porsche 928 S4 erschien 1987 als Facelift-Version des 928 S und verfügte über einen verbesserten Motor und eine überarbeitete Karosserie. Ausserdem integrierten die Porsche-Ingenieure als erste ein serienmässiges Reifendruck-Kontrollsystem. Längst sind die Sensoren, die automatisch melden, wenn ein Pneu Druck verliert, Standard – und seit 2014 bei nach Richtlinien der Europäischen Union (EU) zugelassenen Autos gar gesetzlich vorgeschrieben.

1982: Toyota Corona – erste Parksensoren

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Die Geschichte des Toyota Corona beginnt bereits 1957, als die erste Generation der Oberklasse-Limousine auf den Markt kam. Zeitsprung ins Jahr 1982 zur siebten Generation: Sie konnte als erstes Serienauto mit dem sogenannten «Back Sonar»-System ausgestattet werden. Ein Vorläufer unserer heutigen Parksensoren, bei denen per Ultraschall der Abstand zu Häusern, Autos oder sonstigen Hindernissen gemessen wird.

1981: Mercedes S-Klasse – erster Fahrer-Airbag

Foto: Daimler AG

Die eigentliche Geburt des Airbags liegt weiter zurück als 1981: Schon in den 1970er-Jahren rüsteten die General-Motor-Marken Buick und Oldsmobile bereits erste Fahrzeuge mit druckluftbetriebenen Airbags aus. Wegen Funktionsmängeln an den Airbags gab es allerdings Todesopfer, weshalb man die Fahrzeuge daraufhin zurückrief. Schlussendlich erklärte die US-amerikanische Autoindustrie die Produktion eines sicheren Airbags als nicht realisierbar. Doch ab 1981 bot Mercedes in der S-Klasse einen optionalen pyrotechnischen Fahrerairbag an – damals noch unter dem Namen Luftsack.

1976: Aston Martin Lagonda – erstes Display

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Heutzutage werden Mega-Bildschirme und Touchscreens von den Herstellern als hochinnovativ angepriesen. Vater aller digitalen Cockpits darf sich allerdings der Aston Martin Lagonda der zweiten Serie nennen. Dieser hatte bereits 1976 ein serienmässiges Digital-Display verbaut und war auch zwei Jahre lang alleinstehender Display-König. Der erste Touchscreen folgte zehn Jahre später im US-amerikanischen Buick Riviera.

1966: Jensen FF – erstes Serienauto mit ABS

Foto: IMAGO/Heritage Images

Der britische Autohersteller Jensen Motors existierte von 1935 bis 1976. Nicht sehr lange, wenn man es mit den heutigen Automarken vergleicht. Dennoch brachte Jensen mit dem FF eine Innovation auf den Markt, die die Sicherheit im Strassenverkehr erhöhte: das Antiblockiersystem (ABS). Der FF wurde 1966 vorgestellt, bis zu diesem Zeitpunkt gabs das ABS nur in Flugzeugen und Rennwagen. Mit dem ABS erhöhte sich die aktive Sicherheit im Bereich der Bremsverzögerung. Auch beim Allradantrieb in Serienfahrzeugen war der FF ein Pionier.

1945: Willys Station Wagon – erster SUV

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Fast jeder zweite eingelöste Neuwagen in der Schweiz ist heutzutage ein SUV (Sport Utility Vehicle). Die Anfänge gehen aber weit in die 1940er-Jahre zurück: 1945 stellten Willys-Overland und Kaiser Jeep Corporation den Willys Station Wagon vor. Dieser verfügte aber lediglich über einen Heckantrieb, die Allradversion folgte erst 1949 und wurde dann als Utility Wagon vermarktet, während der Hecktriebler als Station Wagon verkauft wurde.

1939: Packard Super Eight – erste Klimaanlage

Foto: Imago

An heissen Sommertagen macht sie das Reisen im Auto erträglich – und das nun seit gut 85 Jahren. Eine Klimaanlage konnte man optional erstmals in einem Packard bestellen. Diese Option für den Packard Super Eight Modell 1004 kostete damals rund 280 US-Dollar und hiess noch nicht Air Conditioner, sondern Weather Conditioner».

1886: Benz Patent-Motorenwagen Nummer 1 – erstes Auto

Foto: zVg

Zu guter Letzt darf natürlich das erste Auto in unserer Auflistung nicht fehlen. 1886 erhielt das erste von Carl Benz (1844–1929) gebaute Automobil mit Verbrennungsmotor das Patent «Fahrzeug mit Gasmotorenbetrieb». Der Benz Patent-Motorwagen Nummer 1 war geboren und startete den Siegeszug des Automobils. Das dreirädrige Fahrzeug war knapp 270 Kilogramm schwer, leistete 0,75 PS und ähnelte einer Kutsche.

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