Erster Fahrbericht: Neuer VW T6.1 Multivan
Er läuft und läuft und läuft ...

Seit fast 70 Jahren ist der «Bulli» ein Bestseller. Jetzt liftet VW die sechste Auflage T6.1. Multivan und Transporter sind dem neuen Namen entsprechend digitaler.
Publiziert: 26.08.2019 um 08:10 Uhr
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Aktualisiert: 14.04.2021 um 13:07 Uhr
Jürgen Wolff

Früher hiess es zum seligen Käfer «Er läuft und läuft und läuft ...» (so der Werbeslogan), jetzt übernimmts der «T» – das dienstälteste Modell bei VW. Was 1950 mit dem T1 begann, ist heute beim seit 2015 gebauten T6 der Fall: Die Multivans und Transporter verkaufen sich prima. 2018 beispielsweise kamen die PW-Versionen bei uns auf Rang 20 der Verkaufsstatistik. Dagegen kommt nicht mal der Erzkonkurrent Mercedes V-Klasse an, der 2020 auch als vollelektrischer EQV startet (auch VW soll aber mit Tuner Abt bereits an einer reinen Elektroversion dran sein).

Der T6 war technisch betrachtet ein gründliches Facelift des T5. Und ab Herbst gibts nun ein Facelift des Facelifts, den T6.1. Ein Update. Aussen sieht mans am breiteren Grill, neuen Stossfängern und den flacheren Scheinwerfern. Mehr Hand angelegt hat VW innen: neues Armaturenbrett mit weniger Knöpfen, mehr und grössere Ablagen und optional digitale Instrumente. Mit dem optionalen Infotainment «MIB3» aus dem Passat ist der Monitor grösser und ist man via eSIM-Karte künftig permanent online.

Sonst gibts nach Ausstattung wieder alles – vom robusten Baustellenhelfer bis zum edlen Shuttle. Gut: vier Haltegriffe im Cockpit. Ungut: noch immer kein Polster fürs Fahrerknie gegen blaue Flecken von der Schaltkonsole. Platz hats wie gewohnt reichlich. Eine «Unterladefunktion» sorgt dafür, dass langes Gut unter den Beifahrersitz geschoben werden kann (Ladelänge 2,80 statt 2,45 m). Reichts nicht, gibts natürlich das Modell mit längerem Radstand. Anhängelast: je nach Modell bis zu 2,5 Tonnen.

Multivan 6.1: Die Front des T6 wird durchs Facelift dank neuer Stossfänger, Leuchten und frischem Grill optisch breiter.
Foto: zvg
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Mehr Assistenz und vier Turbodiesel

Das Lenkrad ist nun unten abgeflacht, was den Einstieg erleichtert. Die neue und direktere Lenkung reagiert präzise, aber ein wenig gefühllos. Bei den vielen neuen Assistenzsystemen sind nun zum Beispiel Radartempomat mit Stop-und-Go-Funktion im Stau, Seitenwind-Schutz, Spurhalter, Parklenk- und Anhängerassistent zu haben.

Zum Start Ende November gibts Turbodiesel mit 90, 110, 150 und 199 PS, teils mit dem Doppelkupplungs-Automat und «4Motion»-Allradantrieb. Selbst im Sportmodus wird der Fünf-Meter-Bus kein Rennwagen, ist aber flott. Auf Probefahrt gehts mit dem Zweiliter-TDI mit 150 PS (110 kW), Sechsgang-Schaltung und Frontantrieb in 12,9 Sekunden auf Tempo 100. Normverbrauch: 7,0 l/100 km. Die Federung ist ordentlich komfortabel, optional gibts sogar eine Verstelldämpfung. Der T6.1 Multivan startet ab 37'520 Franken.

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