99 Wohnmobile auf 10'000 Einwohner
Wir Schweizer sind Camping-Weltmeister

Holland ist nicht mehr alleine Camping-Nation Nummer 1. Wir Schweizer haben aufgeholt. Mindestens, was die Dichte von Wohnmobilen im Verhältnis zur Bevölkerung betrifft. Gemäss Autoscout24 kaufen trotz hohen Preisen immer mehr Schweizer ein Reisemobil.
Publiziert: 20.08.2023 um 16:00 Uhr
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Aktualisiert: 23.08.2023 um 08:48 Uhr
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Raoul SchwinnenRedaktor Auto & Mobilität

Sie gelten als Camping-Nation Nummer 1, die reisefreudigen Holländer mit ihren Wohnwagen. Doch die neuesten Zahlen von Autoscout24 zeigen, dass wir Schweizer aufgeholt haben und mit den Holländern gleichziehen. Gemessen an der Fahrzeugdichte kommen in der Schweiz 99 Wohnmobile auf 10'000 Einwohner. Damit liegt die Campingnation Schweiz neu gleich auf mit Holland, aber noch vor Deutschland (91) oder Österreich (89).

Die 2022 in der Schweiz offiziell zugelassenen 87'400 Wohnmobile bedeuten mehr als eine Verdoppelung des Bestands in den letzten zehn Jahren. Besonders während der Corona-Pandemie war die Nachfrage nach Campern extrem hoch. Waren auf AutoScout24 im ersten Halbjahr 2020 noch insgesamt 5940 Campingfahrzeuge inseriert, kletterte das Angebot auf dem Online-Marktplatz innerhalb von drei Jahren um 44 Prozent in die Höhe, sodass im ersten Halbjahr 2023 etwa 8560 verschiedene Fahrzeuge auf der Plattform zur Wahl standen.

Preise stiegen in 3 Jahren um 27 Prozent

Natürlich hatte Corona und die grosse Nachfrage in dieser Zeit auch Auswirkungen auf die Preise. Autoscout24 verglich die Durchschnittspreise verschiedener Campertypen im ersten Halbjahr 2023 mit jenen aus dem ersten Halbjahr 2020. Alleine bei den Alkoven, Kastenwagen und Wohnwagen kam es zu einer Steigerung von 27 Prozent. Aber auch bei der beliebten Kategorie der Busse war in den vergangenen drei Jahren ein massiver Preisaufschlag von 22 Prozent zu beobachten.

Die neuesten Zahlen von Autoscout24 zeigen, dass wir Schweizer eine Camping-Nation geworden sind. Nur noch in Holland ist Dichte an Wohnmobilen ...
Foto: Raoul Schwinnen
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Momentan liegt der Durchschnittspreis bei Alkoven bei 59'579 Franken, bei Kastenwagen bei 67'178 Franken und bei Wohnwagen bei 33'643 Franken. Und die weiterhin stark nachgefragten Campingbusse gibts im Schnitt für 58'645 Franken. Bei den Campingbussen seit Jahren besonders beliebt ist der VW T6 und dessen Nachfolger T6.1, gefolgt vom Mercedes Marco Polo, dem VW T5 und dem Fiat Ducato. Da dürfte es VW (und alle VW ID. Buzz-Fans) besonders ärgern, dass die Camping-Variante des elektrischen VW-Bus' wohl noch länger auf sich warten lässt.

Bald eine Preisentspannung möglich

Trotz all diesen zuletzt in die Höhe geschossenen Zahlen gibts aber auch gute Nachrichten für Campingfreunde und vor allem all jene, die sich noch ein Fahrzeug suchen. Maurice Acker, Direktor Business Customers bei Autoscout24, stellt nämlich einen leicht erhitzten Markt fest, und macht deshalb Wohnmobil-Kaufinteressenten Hoffnung: «Bei vielen Händlern sind die Lager voll.» Er schliesst daher nicht aus, dass es bereits im nächsten Quartal eine erste Preiskorrektur nach unten geben könnte.

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