Aceman-Premiere in Peking an der Auto China
Mini hat ein Ass im Ärmel

Mini erfindet eine neue Karosserievariante: Los gehts mit dem rein elektrischen Aceman zwar erst im Herbst, aber getarnt ist er schon unterwegs.
Publiziert: 22.04.2024 um 06:29 Uhr
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Andreas FaustLeitung Auto & Mobilität

Vor rund zehn Jahren hatte Mini den Bogen überspannt. So viele Varianten wie möglich sollten die Kosten für die britische Kleinwagenmarke unter dem Dach von BMW einspielen – das Mini Coupé und der Roadster wurden geboren. Ihr Dach trugen sie wie ein Baseball-Käppi, mit dem Schirm nach hinten, aber am Kundengeschmack rollten sie zielsicher vorbei.

Längst hat die BMW-Tochter die Modellpalette durchgefegt, aber bei der gerade gestarteten neuen Mini-Generation wohl auch einen Käufer-Liebling gestrichen: Den bis Februar 2024 produzierten Clubman; einen langen Kombi mit Schranktüren statt Heckdeckel und einem vervielfachten Kofferraum. An der Auto China (25. April bis 4. Mai) wird nun das Tuch von einem möglichen Ersatz gezogen – auch wenn der ein anderes Konzept verfolgt.

Zwischen Cooper und Countryman

Der neue Aceman soll mit langem Radstand und kurzen Überhängen als Beinahe-SUV diejenigen locken, denen der normale Mini Cooper zu klein und der Countryman zu gross ist – das Ass im Programm soll die Lücke füllen. Allerdings gibts ihn nur rein elektrisch und als Fronttriebler. Mit einer Länge von 4,08 Metern dürfte er mit vier Türen, grosser Heckklappe und Platz für vier bis fünf Personen manchen Clubman-Fan ködern.

Das ist die nächste Variante der neuen Mini-Generation: Der Mini Aceman wird an der Auto China 2024 in Peking (25. April bis 3. Mai) enthüllt.
Foto: Bernhard Filser
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Letzte Testfahrten absolvierte der Mini Aceman bei Hitzetests in der kalifornischen Wüste. Neben Haltbarkeit, Fahrverhalten und Antrieb gibts ein wahres Marterprogramm für Klimatisierung sowie das Laden des 54 Kilowattstunden (kWh) grossen Batteriepakets bei bis zu 50 Grad Celsius. Zu einem späteren Zeitpunkt soll eine Einstiegsversion mit weniger Leistung und kleinerem 40-kWh-Akku folgen. Die avisierten Reichweiten: zwischen 320 und 450 Kilometer. Die Antriebe leisten 177 PS (130 kW) oder 218 PS (160 kW).

Start im Herbst

Der mittlere Mini könnte zum neuen Bestseller im Portfolio werden. Verabschieden müssen sich die Fans allerdings von den Ledersitzen. Erfreuten sich diese bei den zumeist edel ausgestatteten Modellen grosser Beliebtheit, so lässt Mini seinen Kunden hier keine Wahl mehr. Man bettet sich allein auf Kunststoff und blickt auf das charakterstarke, aber nicht ganz ergonomisch perfekte Centerdisplay. Immerhin: Das bleibt uns in Pizzagrösse in der Mitte der Armaturentafel erhalten. Enthüllt wird der neue Mini Aceman in Peking, los gehts mit den Auslieferungen dann im Herbst. Die Preise stehen allerdings noch nicht fest.

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