Audi S4 mit Dieselmotor und A4 mit Facelift schon gefahren
Der Diesel rettet den Sport

Der Diesel ist tot? Quatsch! Ausgerechnet dort, wo er seinen Ruf verlor, kommt er jetzt umso deftiger in Fahrt: Audi verjüngt und hybridisiert den A4 – und stellt beim S4 auf den V6-Diesel um.
Publiziert: 23.07.2019 um 16:22 Uhr
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Aktualisiert: 04.02.2020 um 15:49 Uhr
Timothy Pfannkuchen

Natürlich könnte man jetzt lästern, wo der Diesel-Skandal herkam – und es ironisch finden, dass ausgerechnet dort nun noch deftiger auf Diesel gesetzt wird. Sicher könnte man hinterfragen, warum Europa den Audi S4 künftig nur als Diesel bekommt, der dieselfeindliche Rest der Welt ihn aber weiterhin als Benziner fahren darf. Aber es hilft nichts: Die CO2-Grenzwerte werden (zu Recht!) strenger, und wer viel Power ohne CO2-Busse verkaufen will, muss auf Diesel oder Hybrid setzen. Oder beides.

Im Rahmen des A4-Facelifts samt 48-Volt-Mildhybridisierung (siehe Box) erwischts bei Audi nun den S4: Wie bereits der S6 muss der bei uns beliebte S4 die Umstellung vom Ottomotor zum hybridisierten Selbstzünder erdulden. Ein feines Auto, zumal ihm das Facelift richtig gut steht – aber ein «echter» S-Typ? Wummern wir mal los im Dreiliter-V6.

Sport und Sparen vereint

Stemmt der TDI die 347 PS und schon ab 2500/min 700 Nm auf alle vier Räder, gehts ab und drückt uns in feine Sportsitze (mit zu niedrigen fixen Kopfstützen). Eine Dampfmaschine! Wobei wir den hörbar künstlichen V8-Pseudosound abschalten: Wenn schon Diesel, denn schon.

Geliftet und verdieselt: Als Topmodell der A4-Reihe wird der S4 vom Benziner zum Diesel.
Foto: zvg
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Der mächtige Schub feuert uns zu sonorem Brummen in 4,8 (Avant 4,9) Sekunden auf Tempo 100. Bei 6,2 (6,3) l/100 km (Normwert). Sport und Sparen – das freut Langstreckler, die sich immer Deftigeres wünschten.

Was fehlt, ist die Wildheit

Trotzdem fehlt uns was: das Hochdrehende, Röhrende, Wilde, sprich das S-Feeling. Der mildhybridisierte S4 kommt ausgangs Kehren selbst im Dynamic-Modus und trotz E-Lader den kleinen, aber fiesen Moment lang nicht aus dem Turboloch. Zudem lastet der TDI spürbar auf der Vorderachse. Ein toller Power-Diesel mit viel Komfort, aber sportlichem Anspruch? Aber sicher!

Doch ein typischer S4 ist er nicht. Wir sind gespannt, wie Kunden auf den im Herbst ab 80'000 (Avant 82'100) Franken anrollenden S4 reagieren. Für Benzin-Fans gibts ausser dem noch zu erneuernden RS4 eine Alternative: den 245-PS-Benziner (siehe Box).

Audi A4: Facelift und Mildhybrid

Wie der S4 werden ab Herbst alle Audi A4 geliftet und mildhybridisiert. Zur Wahl stehen Zweiliter-Benziner mit 150, 190 und 245, Zweiliter-Diesel mit 163 und 190 und V6-Diesel mit 231 PS. Auf Probetour gefällt uns der 245-PS-Allradler. Der 48-Volt-Mildhybrid läuft klasse, spontan und leichtfüssig, kurvt behände und äusserst komfortabel. Bis Tempo 100 dauerts 5,8 (Avant 6,0) Sekunden. Normverbrauch: 6,5 (6,6) l/100 km. Das Facelift überzeugt: muskulöse Bügelfalten in den Flanken, neues Heck, böser Blick. Sieht frisch aus, der seit 2015 gebaute A4! Im renovierten Cockpit fasst sich alles gut an, flimmert digital, und neu lassen sich manche Features später per App ordern. Preise: ab 47'100, Avant ab 49'200, Allroad ab 59'350 Franken.

Wie der S4 werden ab Herbst alle Audi A4 geliftet und mildhybridisiert. Zur Wahl stehen Zweiliter-Benziner mit 150, 190 und 245, Zweiliter-Diesel mit 163 und 190 und V6-Diesel mit 231 PS. Auf Probetour gefällt uns der 245-PS-Allradler. Der 48-Volt-Mildhybrid läuft klasse, spontan und leichtfüssig, kurvt behände und äusserst komfortabel. Bis Tempo 100 dauerts 5,8 (Avant 6,0) Sekunden. Normverbrauch: 6,5 (6,6) l/100 km. Das Facelift überzeugt: muskulöse Bügelfalten in den Flanken, neues Heck, böser Blick. Sieht frisch aus, der seit 2015 gebaute A4! Im renovierten Cockpit fasst sich alles gut an, flimmert digital, und neu lassen sich manche Features später per App ordern. Preise: ab 47'100, Avant ab 49'200, Allroad ab 59'350 Franken.

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