Ausblick
Was bringt uns das Autojahr 2020?

Das kommende Autojahr wird spannend: Über 180 Neuheiten rollen auf uns zu. Zudem wird die Elektromobilität richtig durchstarten, da jetzt auch die deutschen Autohersteller ihre angekündigten E-Fahrzeuge endlich auf die Strasse bringen.
Publiziert: 29.12.2019 um 00:56 Uhr
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Aktualisiert: 30.12.2019 um 08:24 Uhr
Im Jahr 2020 wird der im Sommer startende VW ID.3 sicher eines der spannendsten Autos.
Foto: Werk
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Raoul Schwinnen

Stellen Sie sich vor: Praktisch jeden zweiten Tag rollt nächstes Jahr ein neues Automodell auf die Strasse. Über 180 Neuheiten erwarten wir fürs Jahr 2020. Die grösste Modelloffensive starten BMW und Mini mit nicht weniger als insgesamt 18 neuen Modellen. Dahinter folgen Audi mit 14 angekündigten Neuheiten sowie Ford, Porsche und VW mit 12 Neuheiten. Trotz Krise, gibt die deutsche Autoindustrie im nächsten Jahr also Vollgas. Eher bescheiden, mit nur einem neuen Modell, tritt 2020 US-Hersteller Tesla auf. Allerdings dürfte auch das Model Y, die SUV-Variante des Model 3, auf grosses Publikumsinteresse stossen und so die zuletzt stark gehypte Elektro-Marke weiterhin im Gespräch halten.

Wurde im ablaufenden Jahr das Zeitalter der E-Mobilität mit diversen Ankündigungen neuer Elektrofahrzeuge eingeläutet, starten all diese Stromer 2020 nun endlich auch auf der Strasse. Ein Drittel der über 180 versprochenen Neuheiten sind reine Elektro- oder Hybridfahrzeuge. So warten wir im Juni natürlich gespannt auf VWs neuen ID.3, der nach Käfer und Golf zu einem weiteren Meilenstein der Wolfsburger werden und das Volk elektrisieren soll. Mit dem ebenfalls rein elektrischen Opel Corsa-e, Audi Q4 E-Tron oder gegen Jahresende Porsche Taycan Cross Turismo und VW ID.4 (der elektrische Tiguan) starten weitere interessante Stromer aus Deutschland.

Viele neue kleine Stromer

Das Angebot reiner Steckerfahrzeuge wird also deutlich breiter – und endlich auch günstiger. Dank neuen Kleinen und Kompakten wie dem bereits erwähnten Corsa-e, Peugeot e-208, dem elektrifizierten Fiat 500, Honda e, Kia e-Soul, e-Mini oder dem ersten aus China bei uns erhältlichen Stromer JAC e-S2 sowie den bereits etablierten Renault Zoe, Nissan Leaf und Hyundai Kona Electric, muss man längst kein Spitzenverdiener mehr sein, um sich einen Stromer leisten zu können.

Attraktive Rabatte in Aussicht

Dennoch bleibt die Frage, ob die Konsumenten all die neuen Stromer auch wirklich in ihr Herz schliessen und kaufen werden. Es gibt neben der diskussionswürdigen CO2-Bilanz (Stichworte Entstehung und Entsorgung) schliesslich weitere kritische Argumente (Reichweite, Ladedauer und -möglichkeiten, Preis, Wiederverkauf), welche die Konsumenten zögern lassen könnten. Deshalb ist davon auszugehen, dass einige Hersteller und Importeure ihre E-Mobile im kommenden Jahr mit attraktiven Rabatten in den Markt drücken werden, um so nicht zuletzt auch die strengen CO2-Vorschriften des Bundes zu erfüllen.

Unser Tipp: Wer im nächsten Jahr mit dem Kauf eines neuen, emissionsfreien Autos liebäugelt, aber nicht unter Zeitdruck steht, wartet am besten bis ins letzte Quartal. Gut möglich, dass bis dann einige Importeure ihre CO2-Vorgaben für 2020 noch nicht erfüllt haben und deshalb ihre sauberen Elektro- und Hybridfahrzeuge zu besonders attraktiven Preisen abgeben.

SUVs weiter voll im Trend

Aber keine Angst, die Autowelt besteht auch im kommenden Jahr nicht nur aus Elektroautos. Leistungsstarke Neuheiten wie die bis zu 625 PS starken V8-Biturbo-Allradler von BMW (X5 und X6 M) oder der angekündigte Luxus-SUV Mercedes-Maybach GLS 600 unterstreichen, dass sich auch der SUV-Trend weiter fortsetzt. Daher nicht gross verwunderlich, sind fast ein Drittel aller 2020er-Neuheiten SUVs – mit und ohne 4x4, mit und ohne E-Antrieb. Aber auch der klassische Sportwagen ist noch nicht tot: Porsche nimmt sich nächstes Jahr zum x-ten Mal der legendären 911er-Reihe an und bringt sie auf Vordermann. Und auch aus Italien (Ferrari, Lamborghini) erwarten wir die eine oder andere heisse Neuheit.

Fazit

Das Autojahr 2020 bringt so viele Neuheiten wie selten zuvor und steht ganz im Zeichen des Umbruchs. Die Elektro-Mobilität wird weiter Fahrt aufnehmen, die klassischen Antriebe aber längst noch nicht verdrängen. Und das ist gut so. Denn Elektrofahrzeuge sollen nicht die einzige Alternative zu herkömmlichen Antrieben sein, sondern sie vielmehr sinnvoll ergänzen.

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