Letzte Woche fand vom 27. Februar bis 3. März 2024 in Genf der Autosalon GIMS statt. Und fast gleichzeitig, vom 29. Februar bis 3. März, in Bern mit dem Motofestival auch die grösste nationale Zweiradmesse. Beide Veranstalter zeigten sich vor ihrem Anlass optimistisch, was die Besucherzahlen angeht. Sie hatten keine Angst, dass sich die beiden Mobilitäts-Publikumsmessen kannibalisieren könnten.
In Genf rechneten Salondirektor Sandro Mesquita (49) und der Präsident der Trägerstiftung, Alexandre de Senarclens (48), für die sechs Publikumstage mit 200’000 Besuchenden. Und die Veranstalter in Bern erhofften sich für ihr zweites Motofestival mehr als die im Vorjahr erzielten 40’000 Besucherinnen und Besucher.
168'000 Besuchende in Genf
Doch die Realität war eine andere. Auch wenn die Genf-Organisatoren in ihrer offiziellen Mitteilung von einem «erfreulichen Ergebnis» und einer «vielversprechenden Wiedergeburt zu einer der prestigeträchtigsten internationalen Veranstaltungen der Autoindustrie» schwärmen: Schliesslich kamen doch nur knapp 168’000 Leute nach Genf zum Autosalon. Das ist zwar beachtlich, doch klar unter den erhoffen 200’000 – und weit weg von den knapp 700’000 Besuchenden (bei allerdings fast doppelt so vielen Ausstellungstagen) aus den goldenen Autosalon-Zeiten vor Corona.
Gut 40'000 Besuchende in Bern
Und auch in Bern scheint die von Zürich in die Bundeshauptstadt umgezogene Swissmoto und 2023 zum Motofestival mutierte Zweiradmesse nicht so richtig auf Touren zu kommen. Offiziell zeigt sich Veranstalter und Bernexpo-Geschäftsführer Tom Winter (48) mit dem Besucheraufmarsch bei der zweiten Austragung in Bern zufrieden: «Unser Motofestival hat gezeigt, wie gross und ungebrochen die Leidenschaft und Freude für das Motorrad in unserem Land sind.» Dennoch hat man sich in Bern hinter vorgehaltener Hand wohl etwas mehr als die 40’000 Besuchenden während der vier Ausstellungstage erhofft. In Zürich kamen zur Glanzzeit der Swissmoto jeweils rund 70’000 Besucherinnen und Besucher.
Immerhin: Bundesrat und Verkehrsminister Albert Rösti (56) machte beiden Mobilitätsausstellungen mit einem offiziellen Besuch seine persönliche Aufwartung und unterstrich so die Wichtigkeit der Auto- und Töffbranche – und ihrer Publikumsmessen.