AXA-Winterthur-Crashtest in Dübendorf
Handy am Steuer, ungeheuer!

Zwei Drittel aller Autofahrer nutzen ihr Smartphone im Strassenverkehr. Das kann verheerende Folgen haben – wie drei Crashtests der AXA Winterthur in Dübendorf ZH zeigen.
Publiziert: 26.08.2016 um 23:48 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 06:55 Uhr
Martin A. Bartholdi

Wer kennt das nicht? Man ist spät dran, will den Kollegen während der Fahrt auf der Autobahn per WhatsApp kurz informieren. Plötzlich ein Stau voraus – und schon krachts!

Was wäre, wenn...

Dieses Szenario stellen die Unfallforscher der AXA Winterthur bei ihrem spektakulär inszenierten Crashtest in Dübendorf ZH nach. Ein vom Smartphone abgelenkter Autofahrer knallt trotz einer Vollbremsung noch mit 60 km/h in eine stehende Kolonne. «Die Insassen im vorderen Wagen und der Unfallverursacher hätten sich verletzt», bilanziert AXA-Unfallforscherin Bettina Zahnd nach dem Knall. Den Crash können sie im Video aus Sicht des vorderenFahrers erleben und dabei dank 360-Grad-Sicht in verschiedene Richtungen schauen.

Crashtest der AXA Winterthur in Dübendorf ZH
Foto: Werk
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Eine Hallenbadlänge Blindflug

Dass dieses Beispiel Realitätsbezug hat, zeigt eine neue Studie der AXA Winterthur. «Zwei Drittel der Autofahrer und Fussgänger nutzen ihr Smartphone im Strassenverkehr», weiss Bettina Zahnd. Da erstaunt es nicht, dass jeder fünfte Unfall mit Verletzten die Folge von Ablenkung oder Unaufmerksamkeit ist. «Wer bei 50 km/h zwei Sekunden aufs Handy schaut, legt in dieser Zeit 28 Meter blind zurück. Das ist mehr als eine Hallenbadlänge», rechnet Zahnd vor.

Der hintere Fahrer schaute aufs Handy statt auf die Strasse und knallt mit 60 km/h auf ein stehendes Auto.
Foto: Werk

Schärfere Bussen nötig

Aus diesem Grund fordert die AXA Winterthur nicht nur Bussen für Telefonieren ohne Freisprecheinrichtung, sondern vor allem schärfere Ordnungsbussen für sämtliche Manipulationen am Smartphone während der Fahrt. Weiter rät sie Automobilisten, beim Fahren den Flugmodus des Handys zu aktivieren.

Tödliche Ablenkung

Zwei weitere Crashtests zeigten zudem, dass die Ablenkung durch Smartphones auch tödliche Folgen haben kann. So überquert ein vom Handy mit Kopfhörern abgelenkter Fussgänger ohne aufzuschauen die Strasse, wird dabei von einem 50 km/h schnellen Auto erfasst und rund 20 Meter weggeschleudert. Seine Überlebenschancen betragen gemäss Experten nur rund 30 Prozent. Beim letzten Versuch gerät ein simselnder Autofahrer mit 60 km/h auf die Gegenfahrbahn und kollidiert dort mit einem nach einer Notbremsung nur noch 30 km/h schnellen LKW. Trotzdem zieht sich der Autofahrer durch den Aufprall schwerste bis tödliche Verletzungen zu.

Zwei weitere Crashtests zeigten zudem, dass die Ablenkung durch Smartphones auch tödliche Folgen haben kann. So überquert ein vom Handy mit Kopfhörern abgelenkter Fussgänger ohne aufzuschauen die Strasse, wird dabei von einem 50 km/h schnellen Auto erfasst und rund 20 Meter weggeschleudert. Seine Überlebenschancen betragen gemäss Experten nur rund 30 Prozent. Beim letzten Versuch gerät ein simselnder Autofahrer mit 60 km/h auf die Gegenfahrbahn und kollidiert dort mit einem nach einer Notbremsung nur noch 30 km/h schnellen LKW. Trotzdem zieht sich der Autofahrer durch den Aufprall schwerste bis tödliche Verletzungen zu.

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