Chevrolet Camaro Coupé V8
Jetzt startet der Mustang-Jäger

Chevrolet legt den Camaro neu auf, um so Ford den Spass am erfolgreichen Mustang zu vermiesen. Und wie unsere erste Probefahrt in Goodwood zeigt, hat diese Attacke durchaus Erfolgsaussichten.
Publiziert: 03.07.2016 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 05:22 Uhr
Chevrolet Camaro Coupé V8
Foto: Werk
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Wolfgang Gomoll

Chef-Entwickler Al Openheiser redet Klartext: «Unser Camaro soll besser als der Mustang sein. Wir haben ihn dazu intensiv auf der Autobahn und der Nordschleife getestet.»

Klar, der Nordschleifen-Ritterschlag wird mittlerweile bei fast jedem sportlichen Auto ins Feld geführt. Doch beim neuen Camaro gibts tatsächlich tiefgreifende technische Änderungen, die sich positiv auf die Fahrdynamik auswirken.

Das Camaro-Heck erhielt vier mächtige Auspuffrohre und einen markanten Spoiler.
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So stammt die Architektur vom Cadillac ATS/CTS und macht den Camaro um 100 Kilo leichter als den Vorgänger. Dazu kommen eine neue Hinterachse, ein mechanisches Sperrdifferenzial und ein 6,2-Liter-V8 mit 453 PS (0-100 km/h in 4,6 s, 290 km/h Spitze, 12,8 l/100 km Verbrauch).

Zwischengas inklusive

Im Vergleich zur Corvette wirkt der V8 im Camaro nicht ganz so krawallig und will mit häufigen Gangwechseln bei Laune gehalten werden. Da aber das Sechsgang-Getriebe (Aufpreis Achtgang-Automatik: 2000 Fr.) mit kurzen Schaltwegen und einer präzisen Führung überzeugt, bereitet die notwendige Handarbeit richtig Freude.

Der 6,2-Liter-Achtzylinder liefert mit 453 PS und 617 Nm ordentlich Power.
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Die Chevi-Techniker haben sich zudem noch ein Extra einfallen lassen: Beim Runterschalten gibts jedes Mal automatisch einen herzhaft bollernden Zwischengas-Stoss. Aber auch der Rest des Pakets überzeugt: Die elektromechanische Lenkung setzt die Befehle des Fahrers präzise um und gibt unmissverständlich Rückmeldung über den Strassen- und Traktionszustand.

Der Technik-Transfer von Cadillac beschert dem Camaro viel Zeitgemässes wie etwa Tot-Winkel-Assistent, Head-Up-Display oder ein verbessertes Infotainmentsystem mit Smartphone-Einbindung.

Endlich in der Moderne angekommen: Im Camaro-Cockpit werden Fahrer durch zahlreiche Assistenz-Systeme unterstützt.
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Upgrade fürs Cockpit

Generell wurde der Innenraum deutlich aufgewertet. Bequeme Sportsitze bieten prima Seitenhalt. Lederverkleidungen und eine mit 24 Farben individuell einstellbare Ambiente-Beleuchtung sorgen für eine behagliche Atmosphäre. Trotzdem bleibt der Hartplastik-Anteil weiterhin recht hoch.

Dennoch: Das Camaro V8 Coupé ist ein gelungenes Auto. Nicht ganz so direkt, spitz und unmittelbar wie ein BMW M4, aber mit einem Basispreis von 53'490 Franken auch um gut 38'000 Franken billiger als der Münchner (und 3590 Franken teurer als der Mustang).

Die sechste Camaro-Generation gibts auch mit Vierzylinder-Turbo.
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Und wer es noch günstiger möchte, kann den neuen Camaro auch mit «nur» 275 PS starkem Zweiliter-Vierzylinder-Turbo (0-100 km/h in 5,9 s, 240 km/h Spitze, 8,0 l/100 km Verbrauch) bestellen. Diese Variante gibts bereits ab 44'900 Franken.

Chevrolet Camaro 50th Anniversary Edition
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