Drei Fragen an Skoda-CEO Bernhard Maier
«Es gibt eine Zeit nach Corona»

Skoda baut mit dem Octavia das meistverkaufte Auto der Schweiz. Wir stellten Skoda-CEO Bernhard Maier drei Fragen zu den Auswirkungen der Corona-Krise auf seine Marke.
Publiziert: 09.04.2020 um 11:53 Uhr
Interview: Stefan Grundhoff

Skoda wollte seit Montag wieder produzieren. Jetzt haben Sie den Produktionsstopp aber bis zum 20. April verlängert. Warum?
Bernhard Maier: Weil unsere Handelsbetriebe in Tschechien und in weiteren EU-Ländern nach wie vor geschlossen sind. Auch die Funktionsfähigkeit unserer Lieferketten und die Teileversorgung sind noch nicht wieder gewährleistet. Selbst wenn wir jetzt unsere Produktion hochfahren würden, fehlten uns wichtige Teile etwa von Lieferanten aus dem südeuropäischen Raum. Ein Hochfahren der Werke sollte angesichts der engen Verzahnung zwischen Herstellern und Zulieferern gesamteuropäisch geplant werden.

Wie hart trifft die Corona-Krise Skoda?
Empfindlich. Wir generieren zurzeit sehr wenig Umsatz, während unsere Fixkosten weiterlaufen. Ich begrüsse sehr, dass die tschechische Regierung schnell und unbürokratisch die Wirtschaft mit Hilfspaketen unterstützt. Diese Massnahmen sind jedoch nicht unbegrenzt. Deshalb ist es für die gesamte Gesellschaft wichtig, in den kommenden Tagen und Wochen eine gute Balance zwischen dem bestmöglichen Schutz der Bürger vor dem Virus und der Sicherung von Wirtschaft und Arbeitsplätzen zu finden.

Können Sie den finanziellen Verlust schon abschätzen und kommen Sie ohne Stellenstreichungen durch die Krise?
Wir werden den Produktionsausfall in diesem Jahr voraussichtlich nicht mehr ganz aufholen. Aber wir haben vor fünf Jahren mit unserer Strategie 2025 einen klaren Wachstumsplan definiert, der greift. Diesen wollen wir nach der aktuell sehr herausfordernden Situation fortsetzen. Es gibt eine Zeit nach Corona. Unsere oberste Priorität ist, dazu alle Skodianer an Bord zu halten.

Skoda baut mit dem Octavia das meistverkaufte Auto der Schweiz.
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