Emil Frey übernimmt Peugeot, Citroën, DS und Opel
Der Autoriese schlägt wieder zu

Die Emil-Frey-Gruppe stärkt ihren Rang als zweitgrösster Auto-Importeur der Schweiz. Der Konzern übernimmt per 31. Oktober PSA Schweiz und damit den Import von Peugeot, Citroën, DS und Opel.
Publiziert: 25.07.2019 um 16:53 Uhr
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Aktualisiert: 28.03.2021 um 15:48 Uhr
Martin A. Bartholdi

Das ist ein kleines Erdbeben für die Autobranche der Schweiz: Die Emil-Frey-Gruppe stellt sich breiter auf und übernimmt den Import von Peugeot, Citroën, DS und Opel. Damit führt der traditionsreiche Familienbetrieb ab dem 31. Oktober zwölf Marken in die Schweiz ein und stärkt so seine Stellung als zweitgrösster Autoimporteur der Schweiz.

«Mit dieser Übernahme wird die Emil-Frey-Gruppe Schweiz markant gestärkt», sagt der Vorsitzende der Geschäftsleitung, Gerhard Schürmann. In Zahlen: Anhand der letztjährigen Zulassungszahlen gerechnet verdoppelt sich damit die Zahl der importierten Autos beinahe – auf 66'599 Fahrzeuge. Trotz der Übernahme ist die Spitzenposition der Amag (Audi, Seat, Skoda, VW) aber nicht in Gefahr: Die Amag verkaufte letztes Jahr nochmals 15'000 Autos mehr. Allerdings ist die Emil Frey dafür der grösste Autoimporteur Europas und importiert bereits in sechs anderen Ländern die Autos der PSA-Gruppe.

Was bedeutet das für Kunden?

Bisher importiert eine Schweizer Tochter des französischen PSA-Konzerns deren Marken in die Schweiz. Die Emil Frey übernimmt diese Tochter, die von ihr betriebenen Händler in Bern, Genf, Renens VD und Schlieren ZH sowie alle Mitarbeiter. Allerdings muss die Wettbewerbsbehörde erst noch zustimmen. «Für die Kunden der Marken ändert sich nichts. Alle Verpflichtungen aus Garantie, Service und Teiledienst werden auch weiterhin vollumfänglich erfüllt», hält Emil-Frey-Geschäftsführer Marcel Guerry fest und sagt zum neuen Partner: «PSA ist ein in Design und Technologie führender europäischer Hersteller mit einem für die Zukunft bestens aufgestellten Modellportfolio.»

Die Emil-Frey-Gruppe übernimmt PSA Schweiz.
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Neben dem reinen PW-Geschäft übernimmt der grösste Autohändler Europas zudem auch das lukrative Schweizer Nutzfahrzeug-Geschäft der PSA-Marken. Hier sind die PSA-Marken mit Citroën Berlingo, Jumpy und Jumper, Peugeot Partner, Expert und Boxer sowie Opel Combo, Vivaro und Movano sehr stark vertreten.

Die Marken arbeiten schon zusammen

Die Nutzfahrzeuge zeigen auch, dass die Marken sich ohnehin schon nahe sind. Denn Jumpy, Expert und Vivaro teilen sich schon die Technologie mit dem Toyota Proace. Mit dem Import von Toyota war die Emil Frey Gruppe zum zweitgrössten Importeur der Schweiz aufgestiegen. Auch bei den Kleinwagen Toyota Aygo, Peugeot 108 und Citroën C1 arbeiten die Marken auf internationaler Ebene zusammen. Mit der Übernahme wird Toyota allerdings nur noch drittstärkste Marke der Emil-Frey-Gruppe sein. Opel wie Peugeot hatten letztes Jahr mehr Autos verkauft.

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