Erste Fahrt im Land Rover Discovery Sport
Die Hybrid-Sänfte fürs Gelände

Der Discovery Sport hat vor vier Jahren die Nachfolge des Freelanders angetreten – und jetzt optisch mehr mit dem modischen Evoque gemein als mit dem Geländewühler Discovery. Allerdings nicht auf Kosten seines Offroad-Talents.
Publiziert: 24.09.2019 um 16:11 Uhr
Jürgen Wolff

Wo Land Rover draufsteht, steckt auch Land Rover drin: Das gilt auch für die zweite Generation des Familien-SUV Discovery Sport. Er wühlt sich unbeirrbar durch tief ausgewaschene Feldwege und durch verschlammte Pfützen, zieht steile Hügel hinauf und kommt dank seiner elektronischen Helfer auch wieder heil hinunter. Und selbst bei heftigen Verschränkungen verzieht sich die Karosserie praktisch nicht.

Ein paar Zahlen zur Geländefähigkeit: Der Böschungswinkel beträgt vorne 25 und hinten 30,2 Grad. Das ist zwar etwas weniger als beim Vorgänger. Aber der Rampenwinkel liegt bei 20,6 Grad und die Watttiefe bei stolzen 600 mm. Das alles bei einer Bodenfreiheit von 212 mm.

Hilft auch neben der Strasse

Auf Wunsch gibts nicht nur Assistenten für die Strasse, sondern auch fürs Gelände. Wie schon der noble Bruder Range Rover Evoque wühlt sich der Discovery Sport fast selbstständig durchs Gelände: Bergauf wie bergab reicht es, zu lenken – alles andere erledigt die Elektronik. Kameras zeigen auf Wunsch, wie eng es links und rechts zugeht. Oder – erstmals überhaupt – mit dem sogenannten ClearSight Ground View sogar, was unter dem Auto lauert. 

Land Rover lanciert die zweite Generation des Discovery Sport.
Foto: Werk
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Neben dem bewährten Geländetalent bleibt auch die bewährte Optik des Discovery Sport: Die LED-Leuchten und der Grill werden angepasst, das wars. Auch die Proportionen bleiben mit 4,60 Metern Länge, 2,07 Metern Breite und 1,72 Metern Höhe praktisch identisch.

In der Versenkung verschwunden

Im Cockpit gibts nur eine offensichtliche Änderung: Der ausfahrende Drehknopf für die Bedienung der Automatik weicht wieder einem profanen Schalthebel. Das hätten die Kunden gewünscht, sagt Land Rover, weil der Drehknopf beim Starten zu langsam hochgefahren sei. Ansonsten gibts aber allen coolen Schnickschnack von digitalem Armaturenbrett über Head-up-Display bis hin zum Internet-Hotspot.

Den Discovery Sport gibts weiterhin auf Wunsch als Siebensitzer. Dabei bietet die dritte Sitzreihe zwar für kurze Strecken genug Platz, aber so richtig komfortabel ist der Familien-Landy nur als Viersitzer. Dann kann aber ordentlich Gepäck mit: Der Laderaum fasst 897 bis 1794 Liter.

Bester Komfort

Nur: Wo Sport draufsteht, steckt hier kein Sport drin. Beim Anfahren gönnt sich der SUV eine Gedenksekunde, bis die Power auf die Strasse geht. Die Lenkung ist zwar leichtgängig, bietet aber kaum Feedback, und auch das Fahrwerk ist so weich abgestimmt, dass wir sogar im rauen Gelände komfortabel unterwegs sind. Alles bestens und wünschenswert, auch wenns nicht ganz zum Beinamen passt.

Beim Antrieb stehen zwei Benziner mit 200 PS (147 kW) und 249 PS (184 kW) sowie drei Diesel mit 150 PS (110 kW), 180 PS (132 kW) und 240 PS (177 kW) zur Wahl. Alle gehen leise und laufruhig ans Werk. Sie sind nur in Kombination mit 4x4, Automatikgetriebe und Mildhybrid-System erhältlich. Trotzdem gönnt sich der Zweitönner 7,1 bis 9,3 Liter im Schnitt nach Werksangabe.

Der neue Discovery Sport ist ab sofort erhältlich. Die Preise beginnen bei 46'600 Franken.

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