Porsche Macan GTS
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Mit 440 PS ein echter SUV!Porsche Macan GTS

Erster Test des Porsche Macan GTS mit 440 PS
Dieser SUV hat seinen Namen verdient

Der GTS löst den Turbo als Topmodell der Macan-Reihe ab. Ob dieser SUV dem Vorgänger ebenbürtig oder gar überlegen ist, zeigt unsere erste Testfahrt. Vorweg: Mehr SUV geht kaum!
Publiziert: 02.09.2021 um 11:02 Uhr
Andreas Engel

Der Boom der sogenannten Sports Utility Vehicles – kurz SUVs – reisst nicht ab. Mehr als jeder dritte verkaufte Neuwagen der Schweiz ist ein höher gelegter Alleskönnenwoller. Nur mit Sport, wie es der Name suggeriert, haben die meisten SUVs wenig zu tun. Zu hoch sind meist Schwerpunkt und Gewicht, um ähnlich rasant wie etwa klassengleiche Limousinen um Kurven zu sausen.

Aber natürlich gibt es Ausnahmen. Der neue Porsche Macan GTS ist eine davon. Bisher stand der Macan GTS im sportlichen Schatten des Macan Turbo, der leicht stärker, schneller und bissiger war und so die Pole Position im internen Ranking einnahm. Damit ist zur jetzt startenden Modellpflege Schluss! Neu übernimmt der Macan GTS das Zepter des Topmodells. Dass Turbo-Fans deshalb nicht in Weinkrämpfe ausbrechen müssen, zeigt eine erste Fahrt im neuen Macan GTS.

GTS wird klar stärker

Schon beim Blick auf Leistungsdaten offenbart sich, dass der neue Top-Macan seinem Vorgänger in nichts nachsteht – im Gegenteil. Neu leistet der 2,9-Liter-Biturbo-V6 hier wie im Turbo 440 PS. Beim Drehmoment legt der GTS gar noch eine Schippe drauf und pumpt maximal 550 Nm auf die beiden Antriebsachsen (Turbo bisher 530 Nm). So hat der GTS auch beim Beschleunigungsrennen auf Tempo 100 leicht die breite Nase vorn: 4,3 gegenüber 4,5 Sekunden beim Turbo. Beim Topspeed ist erst bei 272 km/h Schluss (Turbo 270 km/h).

Bisher stand der Porsche Macan GTS im sportlichen Schatten des stärkeren und schnelleren Topmodells Turbo.
Foto: zVg
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Alles Theorie. Aber jetzt muss der Macan GTS in der Praxis zeigen, ob er das Zeug zum neuen SUV-König im Kompaktsegment hat. Rein ins sportlich ausstaffierte Cockpit, das mit analog-digitalem Instrumentenmix, dem Alcantara-Sportlenkrad und exzellent passenden Sitzen mächtig Eindruck hinterlässt. An der Mittelkonsole blicken wir auf den nicht übermässig gross wirkenden, dafür aber gestochen scharfen 10,9-Zoll-Touchscreen und die von Porsche bekannte Einstellungs-Klaviatur für Klima, Fahrwerk und nicht zuletzt die Auspuffklappen.

Imposantes Klanggewitter

Porsche-like starten wir den Motor links vom Lenkrad – und schon vernehmen wir einen leichten Anflug von Krawall aus der doppelflutigen Sportauspuffanlage, der sich beim Dreh am Fahrmodi-Schalter fast ins Pubertäre zu wandeln scheint. Geschmackssache – uns gefällt das zum wuchtig auftretenden Macan passende Klanggewitter! Beim Cruisen hält das Fahrwerk dank der neu entwickelten Sport-Luftfederung immer genügend Restkomfort bereit, um gröbere Unebenheiten nicht auf Bandscheiben zu leiten. Stellen wir auf die Attacke-Modi «Sport» und «Sport+» weiter, kommt das volle Potenzial des Sportfahrwerks zum Tragen.

Steifere Federn und stärkere Stabilisatoren reduzieren Wankbewegungen auf ein Minimum und lassen den GTS fast wortwörtlich durch Kurven fliegen – da muss manche Sportlimo schauen, dass sie nachkommt! Daran hat auch die neue Lenkung Anteil, die eher streng, aber äusserst intuitiv dirigiert. Selbst wenn man mit dem fast zwei Tonnen schweren GTS mal gar zu rasant in eine Kehre sticht, gleicht die blitzschnelle Lamellenkupplung dies beim Gaswegnehmen aus, indem sie mehr Kraft auf die Vorderachse leitet und den Wagen so stabilisiert.

GTS ab 108'600 Franken

Klar ist der Macan GTS nichts für Sparfüchse: An der Zapfsäule gönnt er sich bei halbwegs gemächlicher Fahrt 11,7 l/100 km. Auf der zügigen Testfahrt quer über die Zürcher Albiskette standen am Schluss über 13 Liter im Bordcomputer.

Wer sich den Top-Macan in die heimische Einfahrt stellen will, sollte mindestens 108'600 Franken auf dem Sparkonto haben – die zahlreich lockenden Optionen nicht einberechnet. Auch beim Preis nimmt der Macan GTS so die Spitzenposition unter den Kompakt-SUVs ein, macht seinem Namen aber definitiv alle Ehre!

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