Im neuen Land Cruiser auf Island
Kampf der Elemente

Auch frisch dieselmotorisiert bleibt der Toyota Land Cruiser auf Probefahrt auf Island wie ein Isländer – ein Typ mit Ecken und Kanten, der ganz gelassen allen Elementen trotzt.
Publiziert: 06.10.2015 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 20:06 Uhr
Von Timothy Pfannkuchen

Wir stehen im isländischen Nirgendwo – und grinsen schadenfreudig: Ein anderer Land Cruiser steckt im Flusskies; das Wasser steht bis über die Radnaben. Wars das? Ach was: Er wühlt sich mit seinen Untersetzungen, Sperren und Helferchen locker wieder frei.

Nicht umsonst ist die Geländewagen-Legende auf Island ein sehr gefragter Typ, der unter «Gelände» noch mehr versteht als ein SUV unter Trottoir-Randsteinen in Schweizer Städten. Darum die Testfahrt auf Island: Was bei uns Kantonsstrassen, sind im Hochland offizielle Schotterpisten mit Schlaglöchern, Felsen und Flussquerungen, die jeden normalen SUV zermürben. Nur nicht den neuen Land Cruiser. Wobei «neu» ein dehnbarer Begriff ist: Die aktuelle Fassung gibts seit 2009. Vor zwei Jahren ein Facelift. Ab sofort ersetzt nun parallel zum 282-PS-V6-Benziner ein moderner 2,8-Liter-Diesel mit 177 PS samt neuem Automat (Option) den alten Dreiliter.

Und dieser bringt die 2,1 bzw. 2,3 Tonnen ab 33'900 bzw. 38'000 Franken (Drei- bzw. Fünftürer) ohne sportlichen Ehrgeiz, aber allemal nachdrücklich und sogar akustisch dezent in Fahrt. Normverbrauch? Ab 7,2 l/100 km. Auf Offroad-Testtour über zehn Liter, aber hier zählt halt anderes. Die neue 360-Grad-Kamera zum Manövrieren etwa, die Gelände-Fahrmodi und die höhenverstellbare Federung, die sonst selbst übelste Schlaglöcher gut glattwippt.

Zum Charaktertyp passt das Cockpit. Bis auf neuen Alulook kaum Style, aber alles super solide. Kein Blinkerhebel mit Dreifach-Tippkontakt? Egal: Dafür finden im gewaltigen Fond und Laderaum auf bis zu sieben Sitzen alle Elfen und Trolle aus isländischen Sagas Platz.

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