Klassiker: BMW Z8
Im Dienste Ihrer Majestät

Der BMW Z8 ist mittlerweile ein Klassiker, gehört aber längst nicht zum alten Eisen.
Publiziert: 03.07.2013 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 16:15 Uhr
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Von Wolfgang Gomoll

Seinen wohl bekanntesten Auftritt hatte der BMW Z8 im Dienste Ihrer Majestät. Im James-Bond-Streifen „Die Welt ist nicht genug“, rettet Pierce Brosnan mit Hilfe des schicken Roadsters die Welt vor einem perfiden Duo, das mit einer Atombombe Chaos verbreiten will. Am Ende wird der 400 PS starke Roadster in der Mitte durchgesägt.

Ganz so dramatisch ist eine Ausfahrt im schicken Roadster nicht, aber selbst zehn Jahre nach dem Ende der intern E52 genannten Baureihe, hat der Z8 nichts von seinem Reiz verloren. Ganz im Gegenteil. Anstelle einer Armada von Assistenzsystemen erwarten den Fahrer puristisches Autofahren und ein Motorensound mit Suchtpotential. Bei einer Vorstands-Ausfahrt im Klassiker BMW 507, schwärmte der damalige Entwicklungsvorstand Wolfgang Reitzle über das legendäre Automobil. Der damalige BMW-Vorstandsvorsitzender und spätere VW-Chef Bernd Pischetsrieder dachte nicht lange nach und initiierte das Projekt einer modernen Version des 507.

Chef-Designer Chris Bangle liess seinem Team, allen voran Henrik Fisker, Adrian Hoydonk und David Carp, freie Hand. Die Studie Z07 wurde 1997 erstmals der Öffentlichkeit präsentiert und erntete Begeisterung. Selbst der Schöpfer des 507 Albrecht Graf von Goertz erteilte den Design-Ritterschlag: „Wenn ich den 507 heute entwerfen würde, würde er so aussehen.“ Also gab der BMW-Vorstand grünes Licht für den Bau einer Kleinserie. Insgesamt 5.703 BMW Z8 wurden zwischen 1998 und 2003 gebaut. Die Karosserie besteht aus einem selbsttragenden Aluminiumrahmen.

Trotz dieser Leichtbauweise bringt es der BMW-Roadster immer noch auf stattliche 1660 Kilogramm. Der Mix aus Leichtbau, edlen Materialien und Purismus setzt sich im Cockpit fort. Die Knöpfe und Schalter sowie der obere Teil des Armaturenbretts sind aus Aluminium. Der Rest ist zumeist mit feinem Leder bezogen. Das griffige, aber schlichte Lenkrad mit den vier Leichtmetallstreben und dem runden Pralltopf, in dem der Airbag steckt, ist eine weitere Reminiszenz an die automobile Vergangenheit. Tacho & Co. sitzen nicht, wie beim BMW-Urahn-Roadster hinter dem Lenkrad, sondern in der Mitte.

Dass die Aluminium-Federbeindome bei starker Belastung, wie etwa bei tiefen Schlaglöchern, deformiert werden können, sorgt in der Z8-Fangemeinde für Sorgenfalten. Um das zu verhindern, bot BMW eine Domstrebe an. Der Achtzylinder-Motor aus dem M 5 ist das Sahnestück des Autos. Im Z8 leistet das Triebwerk 400 PS. Und die haben es in sich. Klar, kann man mit dem Roadster entspannt gleiten. Aber wer M sagt, meint Hochdrehzahl-Konzept, zumindest damals. Aus dem sonoren Grummeln, wird ab 4.500 U/min ein vollmundiges, tiefes Knurren. Die Drehorgie nimmt kein Ende, bis der Begrenzer bei etwa 7.000 U/min dem Spektakel ein Ende macht. Das ist Freude am Fahren. Allerdings hat auch die mittlerweile ihren Preis. Ein gut erhaltender Z8 kostet mittlerweile über 100 000 Franken. Exemplare mit wenig Kilometern werden sogar für über 200 000 Franken gehandelt. 2001 betrug der Neupreis 197 200 Franken.

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