Günstiger, sicherer, umweltfreundlicher?
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Was bringen uns Roboterautos?Günstiger, sicherer, besser für die Umwelt

Megatrend autonome Autos: Darum werden sie entwickelt
Günstiger, sicherer, umweltfreundlicher?

Das selbstfahrende Auto ist längst mehr als Science Fiction. Mit Hochdruck arbeitet die Autoindustrie an seiner Entwicklung und hofft dabei auf weniger Verkehrstote und neue Geschäftsfelder. Die BLICK-Serie erklärt, wie Roboterautos unser Leben verändern.
Publiziert: 01.03.2021 um 06:07 Uhr
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Aktualisiert: 19.04.2021 um 12:21 Uhr
Andreas Faust

Früher war das selbstfahrende Auto ein Kinderspiel. Papa nahm die Hände vom Lenkrad, steuerte heimlich mit den Knien: «Guckt mal, unser Auto fährt von selbst!» Wir Kinder staunten.

Heute gilt das automatisierte Fahren manchem als Ideallösung unserer Verkehrsprobleme, als Schlüssel zur Vermeidung von Unfällen – und als milliardenschwere Geschäftsidee. Wenn sich Autos in Zukunft selbst steuern, einander ausweichen und uns sicher ans Ziel bringen, dann könnten wir gleich mehrfach profitieren.

Weniger Staus, weniger Unfälle

Zwischen 2009 und 2019 ist die Schweizer Bevölkerung um 820'000 Menschen gewachsen. Die Folge sind in coronafreien Zeiten Staus, Dichtestress und eine Verkehrsbelastung, die jeder Ausbauplanung voraus ist. Autonome Fahrzeuge können dicht an dicht fahren und helfen so, das Strassennetz effizienter zu nutzen.

Günstiger, sicherer, umweltfreundlicher? Solche hochautomatisiert fahrenden Mini-Busse könnten dereinst unsere Mobilität massiv verändern.
Foto: Zvg
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Rund 90 Prozent aller Verkehrsunfälle sind auf menschliches Versagen zurückzuführen. Übergibt man einem doppelt und dreifach abgesichterten Computer das Steuer, fallen Ablenkung, zu langsames Reaktionsvermögen oder schlechtes Sehen als Unfallursachen weg.

Wir verbringen viel Zeit auf der Strasse

Das Bundesamt für Strassen Astra zählte für 2019 30'230 Staustunden auf den Schweizer Nationalstrassen. Zeit, die wir ebenso besser nutzen könnten wie jene, die wir im gleichen Zeitraum fürs Abspulen von 27,8 Milliarden Kilometer auf den Autobahnen verbraucht haben. Lenkt, bremst und beschleunigt das Auto von selbst, könnten wir arbeiten, schlafen oder die Lieblingsserie streamen.

Und schliesslich öffnen sich mit selbstfahrenden Autos neue Geschäftsfelder: Digitale Services, die wir im Auto nutzen können, weil die Augen nicht mehr auf der Strasse bleiben müssen. Fahrdienstleister wie Uber werden erst profitabel arbeiten können, wenn der Computer das Steuer in die Hand nimmt. Und Schwärme autonomer Fahrzeuge könnten uns dereinst – per App bestellt und mit anderen geteilt – von A nach B bringen.

Werden es weniger Autos – oder mehr?

Toyota plant ein solches Transportsystem für die Olympiade 2021 in Tokio, wenn sie denn stattfinden kann. Weil solche Shuttle rund um die Uhr unterwegs sein können – unterbrochen nur von Ladepausen für die Elektroantriebe –, könnten sie die Zahl der Autos deutlich reduzieren. Oder wird die Zahl steigen, weil sie dann mehr Menschen nutzen werden?

Das Roboterauto könnte zum Schlüssel einer schönen neuen Mobilitätswelt werden. Oder wird es den ÖV überflüssig machen? Wie funktioniert die Technologie, wie weit ist die Forschung, und wann werden wir das Steuer aus der Hand geben müssen – oder weiter auch selbst fahren dürfen? Wie sicher sind die Fahrzeuge, und wie können wir Vertrauen in sie gewinnen?

Die BLICK-Serie «So fahren wir in die Zukunft» erklärt die Technik und analysiert, wie das autonome Fahren die Mobilität und damit unser Leben auch in der Schweiz verändern wird.


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