Meisterstück
Rallye-Weltmeister checkt Skoda-Lehrlingsfahrzeug

Rallye-WRC2-Weltmeister Jan Kopecky (38) gibt sich die Ehre und dreht auf der Rennstrecke von Bela pod Bezdezem (CZ) einige Runden mit dem von 31 Lehrlingen von Hand gebauten Skoda Slavia.
Publiziert: 05.08.2020 um 03:24 Uhr
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Aktualisiert: 28.03.2021 um 15:14 Uhr
Raoul Schwinnen

Es hat Tradition: Bereits zum siebten Mal durften Lehrlinge der Skoda-Akademie ihr Traumauto bauen. «Das sogenannte Azubi-Car ist das Leuchtturm-Projekt eines jeden Jahrgangs der Skoda-Berufsschule», erklärt Akademie-Leiter Alois Kauer. Dabei sollen die Studenten bei Planung, Konstruktion und Fertigung eines beeindruckenden Einzelstücks ihre gelernten Fähigkeiten unter Beweis stellen.

Dieses Jahr nutzten die 31 Auszubildenden, darunter fünf Frauen, erstmals den Skoda Scala als Basis für ihren Traumwagen. Dabei verwandelten sie das kompakte Schrägheckmodell in einen sportlichen Spider und tauften es Slavia – als Reminiszenz an die ersten vor 125 Jahren von Skoda Auto gebauten Fahrräder der Unternehmensgründer Laurin und Klement.

Ein Sportprototyp von 1957 als Inspiration

Inspirieren liessen sich die Studenten vom Sportprototypen Skoda 1100 OHC, einem 1957 vorgestellten zweisitzigen Rennwagen, der für Langstreckenrennen konzipiert worden ist und auf einem leichten, aus dünnwandigen Rohren geschweissten Gitterrohrrahmen aufbaute und mit seiner flachen Karosserie aus glasfaserverstärktem Kunststoff nur 550 Kilo wog.

Der Rallye-WRC2-Weltmeister von 2018, Jan Kopecky, gibt sich die Ehre.
Foto: Zvg
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Wurde das Design des Slavia völlig neu geschaffen, wurden vom Scala der 1,5-TSI-Benziner mit 150 PS, das 7-Gang-DSG sowie die Vorder- und Hinterachse, die Lenkung sowie die komplette Elektronik und Verkabelung sowie die Assistenzsysteme übernommen.

«Der Slavia fährt sich sehr sportlich»

Rallye-Werksfahrer Jan Kopecky stellte den Studenten nach den im Slavia absolvierten Runden auf der Rennstrecke in Bela ein gutes Zeugnis aus. «Tolle Arbeit», lobt er die Skoda-Berufsschüler. «Der Slavia begeistert mich mit seiner dynamischen Linienführung und zeugt von grosser Liebe zum Detail in allen Bereichen. Auch die Verarbeitungsqualität ist exzellent für ein Fahrzeug, das in reiner Handarbeit entstanden ist. Dank seiner verwindungssteifen Karosserie fährt sich der Slavia sehr sportlich.»

Nun, auch wenn dies die 31 Skoda-Studenten vermutlich nicht gerne hören: Aber uns erinnert ihr Slavia optisch stark an den Renault Wind. Und dieses auf dem Twingo basierende, 2010 vorgestellte Coupé-Cabriolet wurde mangels Nachfrage nach nur drei Jahren wieder eingestellt ...

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