Nach Korea oder Kalifornien
SUV-Marke SsangYong wird verkauft

Nach Sanierungsversuchen und Konkursverfahren wird der SUV-Bauer SsangYong nun verkauft. Aber nicht etwa die etablierten Autobauer haben Interesse – Start-ups wollen den Zuschlag.
Publiziert: 22.09.2021 um 14:44 Uhr
Andreas Faust

Paukenschlag im vergangenen April: Der koreanische Autobauer SsangYong muss ins Konkursverfahren. Eine Sanierung der SUV-Marke, die seit zehn Jahren mehrheitlich im Besitz des indischen Autobauers Mahindra & Mahindra Ltd. ist, war zuvor gescheitert. Doch jetzt gibt es wieder Hoffnung: Der Verkauf des Unternehmens soll kurz vor dem Abschluss stehen.

Derzeit sollen laut dem Branchenblatt «Automobilwoche» noch drei Bieter im Rennen sein: Die koreanische Edison Motors baut bisher Elektro-Busse für den ÖV. Indi EV Inc. aus dem kalifornischen Los Angeles hat sich auf die Entwicklung und Finanzierung elektrischer Fahrzeugkonzepte spezialisiert. Dank höchstem Gebot soll aber das Elektroauto-Start-up EL B&T, ebenfalls aus Südkorea, vorne liegen. Ursprünglich hatten sogar elf Unternehmen Interesse gezeigt. Analysten schätzen den Wert von SsangYong auf rund 850 Mio. US-Dollar.

Sogar E-Auto ist geplant

SsangYong hat sich in der Schweiz mit günstigen SUV wie Tivoli und Korando sowie mit dem XL-Geländewagen Rexton und dem Pick-up Musso einen Namen gemacht. Früher bildete Mercedes-Technologie die Grundlage der Modelle, inzwischen setzt SsangYong aber vermehrt auf eigene Entwicklungen. Vor drei Jahren signalisierte die Marke per Concept Car auch den Einstieg in die Elektromobilität.

SUV-Marke SsangYong wird verkauft: Der koreanische Geländewagen-Spezialist sucht nach dem Konkursverfahren einen neuen Eigentümer und Investor.
Foto: Zvg
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Bis Ende September soll die Entscheidung über den künftigen Investor und Besitzer der Marke fallen, damit sie möglichst bald wieder zum Alltagsgeschäft übergehen kann. Gerade für Start-ups aus dem E-Auto-Bereich könnte der Kauf eine vergleichsweise günstige Gelegenheit sein, ans klassische Know-how zum Bau von Automobilen zu kommen. Das fehlte einst sogar dem Senkrechtstarter Tesla.

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