Neuer S-Cross enthüllt
So will Suzuki vor Tesla bleiben

Monatelange Vorankündigungen und Informations-Häppchen sind nicht Suzukis Sache. Die japanische Allradmarke hat den neuen S-Cross ohne viel Firlefanz präsentiert. Und der Verkauf startet Anfang nächsten Jahres.
Publiziert: 26.11.2021 um 16:18 Uhr
Martin A. Bartholdi

Suzuki bewegt sich auf Augenhöhe mit Tesla. Gut, die öffentliche Wahrnehmung mag eine andere sein. Da scheint der US-Elektro-Pionier allgegenwärtig und stellt mit seinem charismatischen Boss Elon Musk die anderen Autobauer in den Schatten. Doch bei den Schweizer Verkaufszahlen liegt Tesla mit 4261 verkauften Autos nach zehn Monaten hinter der Allrad-Marke aus Japan. Denn Suzuki verkaufte bei uns bislang 4701 Neuwagen.

Und Suzuki hat noch einen zusätzlichen Pfeil im Köcher, um Tesla vielleicht trotz des im Sommer neu gestarteten Model Y in Schach zu halten. Denn die Japaner bringen ihren S-Cross neu. Allerdings noch nicht elektrisch. Doch Präsident Toshihiro Suzuki kündigt an: «2025 bringen wir unser erstes rein elektrisches Modell. Aber schon heute sind alle unsere Modelle als Mild-Hybride elektrifiziert. Nächstes Jahr bauen wir unser Angebot an Vollhybrid-Modellen aus.» Zuerst kommt der Vitara als Hybrid, etwas später folgt auch der neue S-Cross.

Vom Crossover zum SUV befördert

Dieser löst den bisherigen SX4 S-Cross ab und wandelt sich vom eher soften Crossover zum deutlich bulligeren SUV. Gar von einem «aggressiven SUV-Charakter» spricht Suzuki bei seiner Präsentation. Das zeigt sich beispielsweise an der höheren Motorhaube, mehr Bodenfreiheit und den kantigeren Linien. Die neuen Drei-Punkte-LED-Lichter vorne und hinten runden das schlichte Design ab.

Bei Suzuki startet nächstes Jahr der neue S-Cross.
Foto: Suzuki
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Der richtige Digital-Mix

Das Cockpit bleibt eher schlicht – hier scheint der grosse Sprung in die digitale Gegenwart noch nicht gemacht. So gibts weiterhin Rundinstrumente und noch keine digitalen Anzeigen. Hier dürfte es etwas mehr Moderne geben. Doch bei der Klimaanlage begrüssen wir deren klassische Bedienung über Knöpfe und Drehschalter. Doch deswegen ist Suzuki nicht etwa oldschool, sondern einfach nur benutzerfreundlich. Denn daneben gibts ein neues Multimediasystem mit 9-Zoll-Touchscreen und deutlich modernerem Look – zumindest vermitteln uns die ersten Bilder diesen Eindruck.

Beim Innenraum haben die Ingenieure beim 4,30 Meter langen, 1,79 Meter breiten und 1,58 Meter hohen S-Cross auf ein grosszügiges Raumgefühl geachtet. Suzuki sieht den neuen SUV vor allem als Familienauto. Dafür bietet er ein Ladevolumen von 430 bis 1230 Liter im Kofferraum.

Milder Hybrid, harter Kerl

Natürlich gibts den S-Cross auf Wunsch, wie könnte es bei Suzuki anders sein, mit 4x4. Auch eine Automatik ist verfügbar, bei dieser kann der Abstandstempomat neu bis zum Stillstand abbremsen und selbständig wieder anfahren. Weitere Assistenten sind Müdigkeitserkennung, Notbremsassistent, Ausparkassistent oder eine 360-Grad-Kamera.

Für den Antrieb sorgt vorerst ein 1,4-Liter-Turbo-Vierzylindermotor mit 129 PS (95 kW) und 235 Nm Drehmoment. Dieser ist an ein Mildhybrid-System gekoppelt, das beim Bremsen Energie gewinnt, und beim Beschleunigen durch Elektro-Boost unterstützt. Den Verbrauch gibt Suzuki mit 5,3 (Handschalter mit Frontantrieb) bis 6,1 Liter (Allrad mit Automatik) an.

Kommt Anfang 2022

Der Vollhybrid leistet im Vitara 115 PS (85 kW) und dürfte im S-Cross wohl dieselbe Leistung haben. Der E-Motor ist an das automatisierte Schaltgetriebe gekoppelt. Dadurch können die beiden SUV nicht nur kurze Strecken rein elektrisch fahren, sondern das Schalten wird sanfter, weil der Vortrieb nicht unterbrochen wird.

Der neue Suzuki S-Cross rollt Anfang 2022 in die Schweiz. Zuerst gibts den Mildhybrid. Der Vollhybrid folgt später im Jahr. Die Preise sind noch nicht bekannt.

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