Neuer Taycan Turbo GT
Porsche jetzt schneller als Tesla?

Für Porsches frisch überarbeitete Elektro-Limousine Taycan gibts ein neues Topmodell. Kann der bis zu 1108 PS starke Taycan Turbo GT auch Teslas Plaid-Antrieb davonfahren?
Publiziert: 21.03.2024 um 11:20 Uhr
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Aktualisiert: 21.03.2024 um 11:22 Uhr
Andreas Faust und Patrick Solberg

Das wird eine Überraschung, wenn man die hinteren Türen öffnet. Porsches neues Taycan-Topmodell namens Turbo GT wirds optional nur mit zwei Sitzen geben. Statt nobler Rückbank bleibt dann hinter den Vordersitzen nur eine Ablage aus Karbonfaser. Dort könnte man Gepäck verstauen – oder man lässt es sein. Denn die hintere Sitzbank fliegt schliesslich vor allem aus Gewichtsgründen raus.

Denn: In Sachen Leistung fuhren Tesla Model S Plaid und Lucid Air Sapphire mit je über 1000 PS bisher in einer eigenen Liga – in der auch Porsche mitspielen möchte. Zur Auffrischung der Elektro-Limousine Taycan lanciert der Stuttgarter Sportwagenbauer deshalb den Turbo GT neu als Topmodell. Als Dauerleistung liefert er 789 PS (580 kW), im Launch-Control-Modus für maximale Beschleunigung bis zu 1033 PS (760 kW) und für zwei Sekunden bis zu 1108 PS (815 kW).

Mehr Leistung auf Knopfdruck

In der Rennserie Formel E abgeschaut: Auf Knopfdruck am Lenkrad ist für Überholspurts eine Mehrleistung von 163 PS (120 kW) abrufbar. Der Boost wird dann mit einem Countdown-Timer im Kombiinstrument angezeigt. So schafft der stärkste Taycan den Imagespurt von null auf Tempo 100 in 2,2 Sekunden; bis Tempo 200 vergehen nur 6,4 Sekunden. Mit dem optionalen Weissach-Paket steigt die Höchstgeschwindigkeit von 290 auf 305 km/h. Reichweite? Bei solch einem Sportwagen fast egal, aber zwischen 555 und 605 Kilometer nach WLTP-Normverbrauch soll der Turbo GT schaffen. Der Normverbrauch liegt zwischen 20,6 und 21,7 kWh auf 100 Kilometern.

Neues Topmodell: Zur Modellpflege Taycan spendiert Porsche seiner Elektro-Limousine eine neue Topversion namens Turbo GT.
Foto: Zvg
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Für die höhere Leistungsausbeute sorgt ein um 50 Prozent erhöhter Energiedurchsatz. Ein neuer Pulswechselrichter kann maximale Stromstärken von 900 Ampere statt nur wie bisher 600 Ampere übertragen. Zusätzlich wurden das Übersetzungsverhältnis und die Standfestigkeit des 2-Gang-Getriebes verbessert – jetzt verträgt es ein maximales Drehmoment von 1340 Newtonmeter (Nm).

Zieht der 1108-PS-Taycan vorbei?

Und was hats gebracht? Fährt der Taycan so Tesla und Lucid davon? Nicht ganz: Teslas Model S mit Plaid-Antrieb leistet 1020 PS (750 kW), spurtet in 2,1 Sekunden auf 100 km/h und schafft maximal Tempo 322 – und toppt so klar den Taycan Turbo GT. Lucids Air Sapphire liegt gar bei 1251 PS (920 kW), einer Spurtzeit von 1,9 Sekunden und 330 km/ Spitze. Zumindest auf Papier. Aber gut möglich, dass auch der Turbo GT noch nicht das Ende markiert. Schliesslich gibts bei Porsche in anderen Baureihen auch GTS-Modelle.

Los gehts mit dem Turbo GT ab 272'500 Franken. Das Weissach-Paket inklusive XL-Heckspoiler, Karbon-Anbauteile und Keramikbremsen und minus 75 Kilogramm Gewicht, auch dank fehlender Rückbank, kann man ohne Aufpreis dazu ordern. Falls Violett gefällt: Kostet keinen Aufpreis. Die frei gewählte Lieblingsfarbe schlägt allerdings mit bis zu 26'990 Franken zu Buche.

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