Neues Art Car crasht in Le Mans
BMW demoliert rollendes Kunstwerk

Nach jahrelanger Abstinenz kehrte BMW 2024 ans legendäre 24-Stunden-Rennen in Le Mans (F) zurück. Das Glück war den Deutschen dabei nicht hold: Beide BMW M Hybrid V8 Hypercars crashten – auch das von einer US-Künstlerin gestaltete Art Car.
Publiziert: 22.06.2024 um 20:00 Uhr
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Denis FriedPraktikant Auto & Mobilität

Die 24 Stunden von Le Mans sind pures Spektakel – auch dieses Jahr. Der grösste Motorsportevent der Welt im Herzen Frankreichs mit über 300’000 begeisterten Fans bot vergangenes Wochenende ein Rennen voller Spannung, gewagten Überholmanövern und grossen Emotionen. So flossen beim Ferrari-Team Tränen der Freude, als das Hypercar mit der Nummer 50 nach 24 Stunden als Erstes über die Ziellinie raste. Die Tifosi dürfen sich bereits zum zweiten Mal in Serie freuen – schon letztes Jahr siegten die Italiener in Le Mans.

BMW zurück mit Art Car

Für Furore sorgte das Rennen aber schon vor dem Start: Wie Ferrari 2023 feierte BMW dieses Jahr die Rückkehr in die höchste Hypercar-Kategorie. Und brachte sogleich auch eine alte Tradition zurück: Einer der diesjährigen BMW M Hybrid V8 Hypercars wurde von der New Yorker Künstlerin Julie Mehretu (53) designt und gehört damit neu zum erlauchten Kreis der legendären BMW Art Cars.

Erstmals gestaltete 1975 der US-Künstler Alexander Calder (1898–1976) einen 3.0 CSL zu einem BMW Art Car – und gab damit den Startschuss für die schnellsten Kunstwerke der Welt. Ein Jahr später wurde derselbe Wagen von Frank Stella (1936–2024) zur mobilen Leinwand umfunktioniert. 1977 folgte Roy Lichtensteins (1923–1997) 320i Turbo, bevor zwei Jahre später der wohl berühmteste Art Car der Geschichte erschien: Andy Warhols (1928–1987) BMW M1. Aufs Le-Mans-Podium schafften es die rollenden Kunstwerke allerdings nie. Erst als BMW 1999 nach langer Abstinenz mit einem Art Car nach Le Mans zurückkehrte, konnten sich die Münchner den ersten Gesamtsieg holen. 2010 fuhr Jeff Koons' (69) gestalteter M3 GT2 als vorerst letzter Art Car am 24-Stunden-Rennen.

Ferrari durfte sich bei der diesjährigen Ausgabe von Le Mans erneut freuen.
Foto: zVg
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Dreck und Schäden gehören dazu

Der über 13 Kilometer lange Circuit de la Sarthe, auf dem die Hightech-Rennwagen bis zu 340 km/h schnell werden, verlangt Mensch und Maschinen alles ab. Dabei gehts manchmal übers Limit hinaus: In einer engen Kurve verlor Pilot Robin Frijns (32) am Steuer des BMW Art Car die Kontrolle über den Wagen, rutschte von der Piste und prallte heftig in die Absperrungen. Zum Glück bliebs beim Blechschaden, um den Sieg konnte das 20. BMW Art Car allerdings nicht mehr fahren. Nach stundenlangen Reparaturarbeiten konnte der BMW M Hybrid V8 erst kurz vor Schluss nochmals auf die Strecke zurückkehren und die Zieleinfahrt feiern – von dort gings direkt ins Museum.

Auf die Frage, wie sie sich fühlt, wenn das eigens gestaltete Auto beschädigt wird, reagierte Künstlerin Julie Mehretu vor dem Rennen cool: «Es ist an erster Stelle ein Rennwagen, da gehören auch Crashes dazu. Dreck, Kratzer und Schäden werden alle zum Teil des Autos und es dadurch noch interessanter machen.» BMWs zweites Fahrzeug erlitt ein ähnliches Schicksal und musste nach einem Crash mit einem Ferrari das Rennen frühzeitig aufgeben.

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