275 Kilometer pro Stunde – im Rückwärtsgang
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Rekord mit Elektro-Sportwagen:275 Kilometer pro Stunde – im Rückwärtsgang

Rimac Nevera auf Rekordjagd
Mit 275 km/h im Rückwärtsgang

Rimac jagt einen Rekord nach dem anderen. Nachdem der Nevera im Mai gleich 23 neue Rekorde an einem Tag aufgestellt hatte, kommt jetzt ein weiterer dazu – freilich ein ziemlich skurriler.
Publiziert: 11.11.2023 um 12:00 Uhr
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Aktualisiert: 13.11.2023 um 06:34 Uhr
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Lorenzo FulviRedaktor Auto&Mobilität

Schnell vorwärtsfahren können viele Sportwagen. Und auch schnelle Rundenzeiten auf einer Rennstrecke realisieren. Doch Rückwärtsfahren? Jetzt hat der Rimac Nevera auch in dieser Disziplin einen neuen Weltrekord aufgestellt. Der 1914 PS (1407 kW) starke Elektro-Bolide schaffte in der R-Stellung imposante 275 km/h. Zum Vergleich: Der neuste Porsche 911 GT3 RS schafft selbst vorwärts «nur» 296 km/h.

Lustige Gedanken am Ursprung

Noch im Mai beschleunigte der Rimac Nevera aus dem Stand auf 400 km/h und dann wieder bis zum Stillstand in nur 29,93 Sekunden. Rekord! Doch obwohl dieser nur einen Monat später vom Koenigsegg Regera mit einer Zeit von 28,81 Sekunden wieder unterboten wurde, setzt Rimacs Super-Stromer jetzt mit der neuesten Rekordfahrt wieder neue Massstäbe. Am Steuer sass Goran Drndak, Testfahrer von Rimac. «Die Fahrt selbst war auf jeden Fall gewöhnungsbedürftig. Man blickt nach hinten und sieht, wie die Landschaft immer schneller an einem vorbeizieht. Gleichzeitig spürt man, wie der Nacken fast mit dem gleichen Gefühl nach vorne gezogen wird. Ähnlich, wie wenn man bei normaler Fahrt stark bremsen würde», erklärt der Testfahrer nach seiner skurrilen Rekordfahrt, die natürlich auch einen offiziellen Eintrag im «Guinness World Records»-Buch erhält.

Wer ist Rimac?

Alles begann, als der CEO von Rimac Group und Gründer von Rimac Automobili, Mate Rimac, im Alter von 21 Jahren seinen BMW mit einem eigenen elektrischen Antrieb versah. Bei Firmengründung 2011 hatte der Kroate lediglich eine Handvoll Mitarbeitende. Heute, 13 Jahre später, arbeiten über 1300 Menschen in zwei Teilfirmen. Rimac Technology gehört zu 100 Prozent zur Rimac Group und liefert grossen Herstellern Batterien und Elektroantriebe – unter anderem Koenigsegg und Porsche. Die Bugatti Rimac Gruppe mit den Marken Bugatti und Rimac als Sparte für die selbst entwickelten Fahrzeuge gehört nur zu 55 Prozent zur Gruppe; den Rest halten diverse Aktionäre und Mate Rimac selbst.

Lorenzo Fulvi

Alles begann, als der CEO von Rimac Group und Gründer von Rimac Automobili, Mate Rimac, im Alter von 21 Jahren seinen BMW mit einem eigenen elektrischen Antrieb versah. Bei Firmengründung 2011 hatte der Kroate lediglich eine Handvoll Mitarbeitende. Heute, 13 Jahre später, arbeiten über 1300 Menschen in zwei Teilfirmen. Rimac Technology gehört zu 100 Prozent zur Rimac Group und liefert grossen Herstellern Batterien und Elektroantriebe – unter anderem Koenigsegg und Porsche. Die Bugatti Rimac Gruppe mit den Marken Bugatti und Rimac als Sparte für die selbst entwickelten Fahrzeuge gehört nur zu 55 Prozent zur Gruppe; den Rest halten diverse Aktionäre und Mate Rimac selbst.

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«Schon beim Entwickeln des Fahrzeugs machten wir uns lustig und vermuteten, dass der Nevera vermutlich auch das schnellste Rückwärtsauto der Welt sein könnte», verrät Matija Renić, Nevera-Chefingenieur bei Bugatti Rimac. «Eigentlich sind Aerodynamik, Kühlung und Stabilität nicht für schnelles Rückwärtsfahren ausgelegt. Doch dann begannen wir darüber zu diskutieren, wie viel Spass es machen würde, es auszuprobieren. Unsere Simulationen zeigten, dass wir weit über 240 km/h schaffen sollten. Aber wir hatten keine genaue Vorstellung davon, wie stabil das Auto dabei sein würde», so Renić.

Rimac jagt mit dem vollelektrischen Nevera einen Rekord nach dem anderen.
Foto: Dennis Noten - www.dennisnoten.com
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Gefahren wurde auf einem Gelände im deutschen Papenburg, auf dem zahlreiche Hersteller ihre Versuchsprogramme abspulen. «Man muss morgens beim Streckenchef anmelden, was man für den Tag geplant hat», sagt Rimac-Chef Mate Rimac: «Rückwärtsfahren, haben wir gesagt.» Nach der Versuchsfahrt habe der Streckenchef ungläubig gefragt, was das bitteschön jetzt war. «Dabei hatten wir es doch angemeldet: Rückwärtsfahren...», grinst Rimac.

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