Schon gefahren: die Alpine A110S
Eine für scharfe Kurve

Mit mehr Leistung, noch besserem Fahrwerk, aber auch höherem Preis bleibt die an der Auto Zürich Schweizer Premiere feiernde Alpine-Variante A110S ihren Grundsätzen treu: agil, leicht und sauschnell.
Publiziert: 28.10.2019 um 16:11 Uhr
  • 292 PS 
  • 320 Nm von 2000 bis 6400/min
  • 1114 kg
  • 0–100 km/h in 4,4 s
  • 260 km/h Spitze
  • ab 74 800 Fr.
Raoul Schwinnen

Der erst vor sieben Wochen von AMG gekommene Alpine-Chef Patrick Marinoff ist stolz. Einen Tag vor uns Journalisten hat er in Estoril (Portugal) erstmals die um 40 auf 292 PS erstarkte Alpine A110S auf der Rennstrecke gefahren. Und der neue Chef ist begeistert. «Unsere Leute haben schon sehr gute Arbeit geleistet», freut er sich. Und wird gleich wieder sachlich: «Nach dem Lancierungsmodell Pure und dem komfortableren Légende bieten wir jetzt mit der sportlichsten Variante S für jeden Fahrstil und jeden Geschmack eine passende A110 an.»

Optisch unterscheidet sich die jüngste Alpine-Kreation für 74'800 Franken kaum von ihren günstigeren Schwestermodellen (ab 62'700 Fr.). Kenner entdecken orange Elemente (Bremssättel, Ziernähte in Polstern, Türverkleidung und Dachhimmel) sowie breitere Reifen (215er vorne, 245er hinten). Dazu vielleicht das optionale Karbondach, Sitze mit Karbonfinish oder die neue Grau-Mattlackierung «Gris Tonnerre». Apropos Sitze: Das bequeme Sabelt-Gestühl wiegt nur 13,1 Kilo, dafür lässt sich dessen Rückenlehne nicht verstellen.

292 PS für 1114 Kilo

Die hauptsächlichen Unterschiede zu den bisherigen A110-Varianten machen wir beim Fahren aus. Die grössere Elastizität, der Leistungszuwachs und das nochmals verbesserte Ansprechverhalten des nun 292 PS bei 6400/min leistenden 1,8-Liter-Turbomotors ist auf der Landstrasse und danach auch auf der Rennstrecke zu spüren.

Nach der Einstiegsvariante A110 Pure und der komfortableren A110 Légende folgt nun die sportliche A110S.
Foto: werk
1/13

Besonders zwischen 5000 und 7000 Touren hat der Mittelmotor nun klar mehr Biss und animiert dazu, die Gänge des 7-Gang-Getrag-Doppelkupplungsgetriebes (auf der Rennpiste) auch auszufahren. Die Fahrleistungen des nur 1114 Kilo leichten Zweisitzers: 0–100 km/h in 4,4 Sekunden, 260 km/h Spitze. Sein Leistungsgewicht: nur 3,8 Kilo pro PS!

Strafferes Fahrwerk

Noch beeindruckender als die Leistungssteigerung ist die straffere Fahrwerksabstimmung. Die neuen Schraubenfedern sind um 50 Prozent härter ausgelegt, die Stossdämpfer entsprechend angepasst. Dazu liegt der Hecktriebler vier Millimeter tiefer. Dank der Gewichtsverteilung von 44 zu 56 Prozent und hervorragend dosierbaren Bremsen lässt es sich mit der Alpine A110S fast spielerisch, aber sauschnell über den Rundkurs tänzeln.

Dennoch alltagstauglich

Wer aber glaubt, dass die Alpine dabei bretthart auf der Piste liegt und den Fahrer jeden Schlag im Kreuz spüren lässt, der irrt. Dank des geringen Gewichts und blitzschnell arbeitenden Stabis scheint man förmlich über Schlaglöcher hinwegzufliegen. Oder um es mit den Worten von Alpine-Chef Marinoff zu sagen: «Die A110S wäre kein echtes Alpine-Modell, wenn sie sich im Alltag zu hart und unbequem zeigen würde. Wie die anderen Modelle verlangt sie nicht die Fähigkeiten eines Rennfahrers, um das Fahrzeug zu spüren und viel Fahrspass zu erleben.»

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?