Schon gefahren: Lexus LBX
Der kleinste Lexus aller Zeiten

Die Technik teilt sich der neue Lexus LBX mit seinem Bruder Toyota Yaris Cross. Der Lexus sieht jedoch hübscher aus, bietet mehr Komfort – kostet aber auch deutlich mehr. Wir sind den kleinsten Lexus aller Zeiten bereits gefahren.
Publiziert: 16.01.2024 um 11:23 Uhr
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Aktualisiert: 16.01.2024 um 11:47 Uhr
Jetzt startet der neue Lexus LBX. Für Europa in Europa gebaut – und daher der kleinste Lexus aller Zeiten.
Foto: zvg,
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Raoul SchwinnenRedaktor Auto & Mobilität

Die Lexus-Designer haben gute Arbeit geleistet. Steht man vor dem neuen LBX, ist nicht zu erkennen, dass er auf der gleichen Plattform wie der Toyota Yaris Cross steht und sich beide Modelle die Technik teilen.

Sechs Zentimeter breiter, fünf Zentimeter flacher und mit längerem Radstand sowie kürzeren Überhängen steht der 4,19 Meter lange LBX deutlich stämmiger und nicht so «stelzig» da wie der Yaris Cross. Mit dem typischen Lexus-Gesicht, dem neu interpretierten «Diabolo-Grill» und stylishen LED-Lichtern wirkt der LBX wertiger und macht schon aussen klar, dass er in einer höheren Liga spielt, um dort zum Beispiel einen Audi Q2 herauszufordern.

Wirkt der LBX dank weniger rustikal wirkender Beplankung an den Radkästen fürs Auge leichtfüssiger und eleganter als der Yaris, ist er in Tat und Wahrheit rund 100 Kilogramm schwerer. Mehr als die Hälfte dieses Übergewichts sei auf den Einsatz von mehr Dämmmaterial als beim Yaris Cross zurückzuführen, erklären die Lexus-Techniker. Die LBX-Insassen sollen komfortabel wie in Watte gepackt reisen.

Luxuriöses Interieur

So wird der LBX seinem Komfortanspruch auch innen gerecht. Die dort verwendeten Materialien sind geschmackvoll und hochwertig – das Ambiente stilvoll und der Klang des Mark-Levinson-Audiosystems grandios. Das Platzangebot allerdings ist nicht besonders üppig. Vor allem im Fond wirds für grösser Gewachsene schnell mal eng. Und auch der Kofferraum mit relativ hoher Ladekante ist eher bescheiden (315 bis 994 l).

Das Cockpit wirkt schlicht. Nebst dem in der Mittelkonsole elegant und etwas tiefer als im Yaris platzierten 9,8-Zoll-Touchscreen gibts praktischerweise noch einige Knöpfe zum Direktansteuern der wichtigsten Funktionen. Viele der im LBX serienmässig oder optional erhältlichen elektronischen Helferlein kennen wir so bislang noch nicht im Kleinwagensegment. Etwa der digitale Fahrzeugschlüssel (das Auto lässt sich per Smartphone entriegeln), die Türöffnung E-Latch (verhindert von innen das Öffnen der Türen, wenn sich ein Radfahrer nähert) oder der vorausschauende Effizienz-Assistent, der via Navi proaktiv den Verkehr analysiert und so beim Spritsparen hilft.

Kein Sportwagen

Womit wir beim Fahren wären. Und da stellen wir schnell fest: Sportlich ist der rund 1,3 Tonnen schwere LBX nicht. Dafür dank Doppelverglasung und dem bereits erwähnten Dämmmaterial leise und komfortabel. Das leicht überarbeitete, selbst ladende Hybridsystem (1,5-Liter-Dreizylinder mit E-Motor an der Vorderachse) und eine jetzt etwas leistungsstärkere und kompaktere Nickel-Hybridbatterie teilt sich der LBX mit dem Yaris Cross. Die Allradversion hat einen zusätzlichen 6 PS starken E-Motor an der Hinterachse.

Diese bewährte Antriebseinheit mit total 136 PS (100 kW) reicht für den Alltag und funktioniert dort auch durchaus sparsam. Lexus gibt einen WLTP-Verbrauch von 4,5 l/100 km (4x4: 4,6 l) an. Aber wirklich dynamisch arbeitet diese Antriebskombination nicht (0–100 km/h in 9,2 s; 4x4: 9,6 s, Spitze 170 km/h).

Ob Lexus in der Schweiz im ersten Verkaufsjahr tatsächlich die erhofften 400 LBX ans angepeilte jüngere Publikum bringen kann, wird sich zeigen. Denn die Preise sind selbstbewusst und starten ab 35’900 Franken, respektive 44’900 Franken für die 4x4-Variante. Das ist deutlich mehr als für den technisch baugleichen, zwar weniger komfortabel ausgestatteten, dafür schon ab 24’400 beziehungsweise 30’900 Franken (4x4) erhältlichen Toyota Yaris Cross.

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