Tipps fürs Autofahren bei Wind und Sturm
Schon ab Windstärke 5 wirds gefährlich

Sturm und heftige Windböen machen das Autofahren im Herbst gefährlich. Hier einige Tipps, wie du trotzdem sicher und mit guter Bodenhaftung durch die stürmische Zeit fährst.
Publiziert: 13.07.2023 um 05:23 Uhr
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Aktualisiert: 16.11.2023 um 11:40 Uhr
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Raoul SchwinnenRedaktor Auto & Mobilität

Schon ab Windstärke 5 (Windgeschwindigkeiten von 29 bis 38 km/h) ist für Auto- und Töfffahrende Vorsicht angesagt. Denn plötzlich auftretender Seitenwind, zum Beispiel nach Tunnelausfahrten, kann besonders windempfindliche Fahrzeuge wie Anhänger-Gespanne, Wohnmobile, Busse oder Fahrzeuge mit Dachboxen oder Fahrrädern auf dem Dach ins Schlingern bringen. Und damit auch andere Verkehrsteilnehmer gefährden.

Vorsicht ist für PW-Fahrerinnen und -fahrer bei Wind und Sturm vor allem beim Überholen von LKWs, Sattelzügen und Bussen geboten. Schon beim Eintauchen in den Windschatten des zu überholenden Fahrzeugs könnte das Auto seine Richtung verändern, wenn plötzlich der Windeinfluss fehlt. Also beide Hände ans Lenkrad und gegebenenfalls korrigieren, um die Spur zu halten. Nach dem Überholvorgang wird es dann wieder voll vom Wind erfasst und kann erneut versetzen.

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Was viele unterschätzen: Trifft eine Windböe mit 70 km/h (Windstärke 8) auf ein mit 100 km/h auf der Autobahn fahrendes Fahrzeug, kann dieses bis zu einem Meter versetzt werden. Ist das Fahrzeug gar 130 km/h schnell, können daraus bis zu vier Meter werden! Besonders grosse Gefahr ist die, im fahrenden Fahrzeug vom Wind versetzt zu werden, überall dort, wo sich dem Wind offene Angriffsflächen bieten – also etwa auf Brücken, nach Tunnelausfahrten oder in Waldschneisen.

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Foto: imago images/Markus Klümper
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Wann kippt ein Fahrzeug?

Wie starke Winde braucht es, bis ein Fahrzeug umkippt? Tests haben gezeigt, dass ein unbeladener 40-Tonnen-Sattelzug bereits bei Windstärke 9 (75 bis 88 km/h) bei Tempo 85 zu kippeln beginnt: Dann verlieren einzelne oder gar alle Räder die Bodenhaftung. Ist der Truck dagegen beladen, kippt er erst ab Orkan-Windstärke 12 (über 118 km/h Windgeschwindigkeit).

Das sollten Töfffahrende bei starkem Wind beachten

Natürlich gelten für Töfffahrende bei Wind und Sturm die gleichen Regeln, wie für Autofahrerinnen und Autofahrer – Tempo drosseln, vollste Aufmerksamkeit aufs Fahrzeug und die Strasse. Nur sollten sie sich bei solchen Verhältnissen zusätzlich möglichst mittig auf der Fahrbahn halten, damit sie bei plötzlich auftretenden Böen Platz nach beiden Seiten zum Reagieren haben.

Je weniger Töff-Bekleidung im Wind flattert, desto ruhiger bleibt auch der Töff. Fahrerinnen und Fahrer mit gut sitzender Lederkombi sind also im Vorteil. Zu beachten ist auch, dass ein vollverschaltes Bike mit Tankrucksack, Gepäckrolle oder Topcase deutlich windanfälliger ist, als ein Naked-Bike.

zvg.

Natürlich gelten für Töfffahrende bei Wind und Sturm die gleichen Regeln, wie für Autofahrerinnen und Autofahrer – Tempo drosseln, vollste Aufmerksamkeit aufs Fahrzeug und die Strasse. Nur sollten sie sich bei solchen Verhältnissen zusätzlich möglichst mittig auf der Fahrbahn halten, damit sie bei plötzlich auftretenden Böen Platz nach beiden Seiten zum Reagieren haben.

Je weniger Töff-Bekleidung im Wind flattert, desto ruhiger bleibt auch der Töff. Fahrerinnen und Fahrer mit gut sitzender Lederkombi sind also im Vorteil. Zu beachten ist auch, dass ein vollverschaltes Bike mit Tankrucksack, Gepäckrolle oder Topcase deutlich windanfälliger ist, als ein Naked-Bike.

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Doch bei schwerem Sturm ab Windstärke 10 (89 bis 102 km/h) raten Verkehrsverbände wie der TCS oder ADAC, das Fahrzeug wenn immer möglich stehenzulassen. Lässt sich die Fahrt trotz Sturm nicht vermeiden, sollten Waldpartien und Alleen gemieden werden. Besonders wichtig: Unbedingt defensiv fahren! Also beide Hände ans Lenkrad und Tempo drosseln. Denn bei niedriger Geschwindigkeit lässt sich einfacher auf ein plötzliches Versetzen des Fahrzeugs reagieren und gegenlenken. Ablenkende Geräte wie Radio oder Telefon-Freisprecheinrichtung solltest du abschalten und dich voll aufs Verkehrsgeschehen und das Fahrzeug konzentrieren. So solltest du auch in stürmischen Tagen sicher ans Ziel kommen.

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