Vieles wird neu an der GIMS 2022
Autosalon Genf findet definitiv wieder statt!

Lange sah es aus, als gäbe es auch nächstes Jahr keinen Autosalon GIMS. Nun steht fest: Genf 2022 findet statt! Allerdings mit Neuerungen. Wir haben bei Salon-Direktor Sandro Mesquita nachgefragt.
Publiziert: 01.10.2021 um 13:04 Uhr
Raoul Schwinnen

Böse Zungen schrieben die Geneva International Motor Show (GIMS) nach den Absagen 2020 und 2021 bereits ganz ab. Nicht zuletzt nach den Finanzproblemen und Querelen zwischen den Organisatoren, dem Stiftungsrat und dem Messeveranstalter Palexpo. Inzwischen sind diese aber gelöst, und mit Qatar Tourism wurde ein neuer Partner gefunden. Auf Anfrage von Blick gibt GIMS-Direktor Sandro Mesquita nun offiziell bekannt, dass im nächsten Jahr vom 19. bis 27. Februar in Genf in den Palexpo-Ausstellungshallen 1 bis 6 wieder ein Autosalon stattfinden wird. Also etwas früher und mit neun statt elf Publikums-Ausstellungstagen auch etwas kürzer als bisher. Aber nicht ganz so radikal verkürzt wie die kürzlich vom 7. bis 12. September während sechs Tagen abgehaltene Internationale Automobil Ausstellung IAA in München (D).

Herr Mesquita, es wird 2022 wieder einen Genfer Autosalon geben. Allerdings früher und kürzer als bisher. Warum?
Sandro Mesquita: Der frühere Termin ist auf den Belegungsplan der Messehallen zurückzuführen. Bezüglich der Dauer haben wir Rückmeldungen seitens der Aussteller erhalten, dass die bisherige Länge von 13 Tagen inkl. zwei Pressetagen zu lang war. Nun gibt es zwei Messetage weniger, aber es bleiben nach wie vor zwei ganze Wochenenden für Besucherinnen und Besucher, um die GIMS und ihre Aussteller zu erleben.

Die GIMS startet mit neuen «Besitzern». Wie freie Hand haben Sie bei der Salonkonzeption?
Unsere Partnerschaft mit Qatar Tourism hat absolut keinerlei Auswirkungen auf die Organisation der GIMS. Wir unterstützen unsere Partner beim Aufbau einer eigenen Motorshow in Doha, aber für die GIMS in Genf ändert dies nichts.

Gute Nachrichten von der Geneva International Motor Show (GIMS).
Foto: Thomas Lüthi
1/10

Der 2020 kurzfristig abgesagte Salon wäre mit einem neuen Ausstellungskonzept gestartet. Wird dieses übernommen und was erwartet die Besucher 2022 in Genf?
Wir werden einige Neuerungen der abgesagten Ausgabe von 2020 übernehmen, aber auch ganz neue Elemente einbauen. So planen wir etwa erneut eine Indoor-Teststrecke für elektrische Fahrzeuge, wie sie 2020 vorgesehen war. Vor allem soll das digitale Erlebnis deutlich ausgebaut werden. Es muss möglich sein, die Messe auch ohne physische Teilnahme besuchen zu können, schliesslich wird es im Februar wohl immer noch pandemiebedingte Reisebeschränkungen geben. Weitere Neuerungen in den Hallen betreffen unter anderem eine grosse Bühne, auf der Marken ihre Neuheiten vorstellen und die Präsentation live streamen können, oder eine Networking Lounge für Aussteller und ihre Gäste.

Sie sagten an der IAA in München, es werde künftig nur noch Platz für eine oder zwei grosse Automessen in Europa haben. Warum soll die GIMS dazugehören?
Weil wir diverse Vorteile bieten, die es nur in der Schweiz respektive in Genf gibt. So etwa die Neutralität als Land ohne eigene grosse Fahrzeugproduzenten, die überschaubare Grösse, welche die Kosten für Messestände im Rahmen hält, und eine perfekte Verkehrsanbindung. Auf keiner anderen Automesse können Sie vom Flughafen zu Fuss direkt in die Messehallen gehen. Die Aussteller wissen diese Vorteile zu schätzen, die GIMS geniesst einen hervorragenden Ruf.

Geniessen Sie das Vertrauen der grossen Autohersteller – wer hat konkret für Genf 2022 zugesagt?
Wir können uns auf Hersteller wie Audi, Renault, Seat und Skoda verlassen, die eher zu den Generalisten gehören. Auch Hypercar-Marken wie Bugatti, Rimac und Koenigsegg. Es werden auch neue Akteure im Bereich der urbanen E-Mobilität dabei sein, wie zum Beispiel das Schweizer Unternehmen Softcar, die deutsche Marke E.go oder Hopium aus Frankreich, eine wasserstoffbetriebene Limousine der Spitzenklasse. Wir werden auch den chinesischen Hersteller BYD und den amerikanischen Fisker begrüssen dürfen.

Aber eine Halle mit Fahrrädern, wie letzten Monat an der IAA in München, werden wir in Genf nicht sehen?
Nein, eine solche Halle wird es an der GIMS 2022 nicht geben. Nicht, weil wir irgendetwas gegen Fahrräder hätten. Sondern weil unsere Stärken darin liegen, die Veränderung der Mobilität aus Sicht des Automobils und ihrer Industrie am besten erzählen zu können. Es gibt so viele Neuerungen und Entwicklungen in der Autoindustrie, die sehenswert sind – wir möchten sie für unsere Gäste an der GIMS 2022 erlebbar machen, in der Halle und online.

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?