Wegen Abgasnormen: Audis A1 erhält keinen Nachfolger
Keine kleinen Audis mehr

Bei Audi werden weitere Modelle gestrichen. Die deutsche Nobelmarke nimmt den Kleinsten aus dem Programm. Wegen der Abgasvorschriften bekommt der A1 keinen Nachfolger.
Publiziert: 02.08.2021 um 16:04 Uhr
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Aktualisiert: 07.02.2022 um 13:43 Uhr
Martin A. Bartholdi

Audi plant für die Zukunft Grosses. Zumindest, was die Grössen angeht. Die kleinen Modelle jedoch sollen verschwinden. Nebst dem sportlichen Coupé TT nimmt die deutsche Volkswagen-Nobelmarke bald auch den A1 aus dem Programm.

Audi-Chef Markus Duesmann (52) bestätigt gegenüber «Automotive News Europe»: «Wir werden keinen Nachfolger für den A1 haben.» Der Grund dafür seien schärfere CO₂-Grenzwerte. Darunter leiden kleinere Baureihen. Zwar verbrauchen kleine, leichte Autos meist weniger Sprit und stossen deshalb weniger CO₂ aus. Aber sie müssen auch günstig sein. Die Kunden reagieren heikel auf Preiserhöhungen und wechseln dann schnell mal zur Konkurrenz.

Kleinwagen kommen teuer

Alle Massnahmen, um den CO₂-Ausstoss weiter zu senken, bedingen jedoch teure Technik. Das würde Kleinwagen so teuer machen, dass die Kunden sie nicht mehr kaufen. Und weil in dieser Klasse der Gewinn pro Fahrzeug klein ist, müssten die Hersteller Kosten für Abgasreinigung oder Plug-in-Hybrid weitergeben. Andererseits: Bei einem mit Optionen auch mal 50'000 Franken teuren A1 ist schwer vorstellbar, dass die Marge nicht für einen Plug-in reicht.

Der Audi A1 soll keinen Nachfolger mehr bekommen.
Foto: Martin A. Bartholdi
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Auch eine Elektroversion in A1-Grösse ist offenbar nicht angedacht. Dass das Potenzial hätte, zeigt Renault mit dem Zoe. Dieser ist schon seit Jahren sehr erfolgreich – elektrisch. Es geht also, weshalb Audi nach Ankündigung des Auslaufens des «normalen» TT für 2023 einen Elektro-TT in Aussicht stellt.

Stromer kosten (noch) mehr

Im gleichen Jahr müsste turnusgemäss die nächste Generation des kleinsten Audi-SUV, des Q2, starten. Aber auch das kleinste SUV im Audi-Porgramm soll auslaufen. Audi-Chef Markus Duesmann will die Modellpalette unten ausdünnen und oben verdichten, sprich: Lieber grössere und damit margenträchtigere Autos bauen. Wenn der A3 zum Stromer wird, wird er dann wohl der günstigste Audi sein. Das dauert aber noch eine ganze Weile.

Die zweite Auflage des A1 kam erst 2018 auf den Markt. Bei einem normalen Modellzyklus von acht Jahren würde er also noch bis 2026 gebaut, bevor die Produktion dann tatsächlich ausliefe.

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