Weltpremiere Mercedes Maybach SL 680
Mehr Noblesse statt Power

Mercedes legt bei seinem offenen SL nach – und lanciert den Luxusroadster als Maybach 680 betont edel. Beim Antrieb kommt der Zweiplätzer jedoch nicht an die Topversionen der Baureihe heran. Ganz nach dem Motto: Der Roadster-Fahrer rast nicht, sondern geniesst.
Publiziert: 19.08.2024 um 11:55 Uhr
Stefan Grundhoff

Die Location stimmt: Wo anders als an der exklusiven Monterey Car Week rund um die automobilen Nobelevents von Pebble Beach (USA) feiert der Maybach SL 680 der sogenannten Monogramseries seine artgerechte Weltpremiere.

Doch obwohl der neue Mercedes Maybach SL 680 mit 585 PS (430 kW) der bislang stärkste aller je gebauten Maybach ist, wundern sich wohl viele, weshalb der exklusive Roadster weder mit einem prestigeträchtigen Zwölfzylinder noch mit dem leistungsstärksten Plug-in-Triebwerk der SL-Baureihe ausgestattet wurde.

So gibts zwar exklusive Zweifarb-Lackierung, noble Maybach-Details und -Signete, wohin das Auge blickt, natürlich Allradantrieb und Vierradlenkung. Aber unter der Haube sorgt lediglich der ganz normale Vierliter-V8 des SL 63 mit 585 PS (430 kW) und 800 Nm für Vortrieb. Natürlich ist das völlig ausreichend. Nur ist damit der neue Prestige-SL mit einer Spitze von 260 km/h zum Beispiel deutlich langsamer als die bis zu 317 km/h schnellen AMG-Versionen – was mitunter ein wichtiges Argument bei Diskussionen am Stammtisch ist.

Die Location könnte nicht stimmiger sein: Am automobilen Nobelevent Monterey Car Week in Pebble Beach (USA) enthüllt Mercedes den neuen Mercedes Maybach SL 680.
Foto: Michael A. Shaffer
1/16

Ein reiner Zweisitzer

Zum Verkaufsstart nächsten Frühling ist der Maybach SL 680 zunächst in zwei kuratierten Versionen namens Red sowie White Ambience mit entsprechend angepassten Farbenwelten innen wie aussen erhältlich. Im Interieur gibts zusätzliche Maybach-Details sowie besonders edles Nappaleder, Zierteile in Silberchrom und der sinnvolle Verzicht auf die sowieso unbrauchbaren Notsitze des Standard-SL.

Aussen fällt die Front mit geändertem Kühlergrill, beleuchtetem Maybach-Signet und eigenständiger Haube auf. Auf Wunsch ist die dunkel mattierte Haube mit in aufwendiger Handarbeit eingelassenen Maybach-Logos in Graphitgrau erhältlich. Und wer ganz genau hinschaut, entdeckt im Innern der LED-Scheinwerfer kleine Maybach-Akzente, dazu Chromdetails und die eigenständigen Schürzen. 

Noblesse hat ihren Preis

Auch das dunkle Stoffdach wird von den doppelten Maybach-M-Logos dominiert. Und wem das noch nicht reicht, kann sich in der neuen Maybach-Kollektion auch mit passender Kleidung und weiteren Accessoires eindecken. Stilecht gibts dort Lederjacken, Sneakers, Foulard und Schal oder Hundetaschen im Design des exklusiven Edelroadsters. So kann auch der beste Freund der Familie die Ausfahrt im offenen Maybach stilecht geniessen.

Dass so viel Noblesse auch ihren Preis hat, versteht sich von selbst. Wo dieser beginnt, wird Mercedes wohl erst Anfang 2025 verraten. Ausgehend von den 237'300 Franken, die auf dem Preisschild des aktuellen AMG-Topmodells aufgedruckt sind, dürfte der Edel-SL nochmals ein wenig teurer werden. 

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?