Weltpremiere VW T-Cross
Spät, aber richtig

Typisch VW: Der Polo-SUV namens T-Cross kommt deutlich später als die Konkurrenz auf den Markt. Dennoch ist sicher, dass die Wolfsburger gerade darum den Markt aufmischen werden.
Publiziert: 26.10.2018 um 10:05 Uhr
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Aktualisiert: 12.12.2018 um 15:32 Uhr
VW T-Cross
Foto: Werk
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Stefan Grundhoff und Wolfgang Gomoll

«Wir kommen spät, dann aber richtig», sagt Andreas Krüger, Baureihenleiter des VW T-Cross. Bisher hat sich diese Taktik, den Markt erst zu beobachten und erst einzusteigen, wenn alle anderen ihre Fehler gemacht haben, stets für VW ausbezahlt. Nur ein Beispiel: Der VW Touran kam damals nach Opel Zafira oder Renault Scenic, wurde aber prompt zum Bestseller seiner Liga. Und so dürfte auch der auf derselben Plattform wie der VW Polo basierende T-Cross zum Erfolgsmodell werden.

Mit Platz gegen die Konkurrenz

Die Rückbank des T-Cross ist um 15 Zentimeter längs verschiebbar und der Kofferraum mit 385 bis 1281 Liter geräumiger als etwa jener des Rivalen Renault Captur (377-1235 l). Im Vergleich zum neuen Polo ist der 4,11 Meter kurze und 1,56 Meter hohe T-Cross 5,4 Zentimeter länger und 11,2 Zentimeter höher. Das wirkt sich auch in einer Erhöhung des H-Punkts (Hüftpunkt) um rund zehn Zentimeter aus; damit gewinnt man beim T-Cross auch an Übersicht. «Wir glauben, dass wir eine hohe Eroberungsrate haben werden», gibt sich Krüger zuversichtlich.

Sicherer, digitaler Innenraum

Die Trümpfe, mit denen der T-Cross stechen will, sind seine Assistenzsysteme und das Infotainment. Der Notbremsassistent erkennt bis Tempo 65 Fussgänger, und der Totwinkel-Assistent funktioniert ohne Tempobeschränkung. Das Infotainment stammt aus dem Konzernregal. Das bedeutet: Acht-Zoll-Touchscreen und virtuelles Cockpit. Ohne die VW-Gleichteile- und Einkaufsmacht wäre so etwas im hart umkämpften Kleinwagensegment, in dem jeder Rappen zweimal umgedreht wird, nicht möglich. Neben vier USB-Anschlüssen (zwei vorne und zwei hinten) bietet der T-Cross auch die Möglichkeit des induktiven Ladens. Das Interieur ist zwar funktional, aber dennoch hübsch.

Konventionelle Antriebsauswahl

Beim T-Cross stehen die fünf Ausstattungslinien Trendline, Comfortline, Highline, Designline und die sportliche R-Line zur Wahl. Bei den Motoren gibts den 1.0 TSI (95 oder 115 PS) und den 1.5 TSI mit 150 PS. Wers sparsamer will, entscheidet sich für den 1.6 TDI mit 95 PS. Schade, dass es auch den T-Cross wie seinen technischen Zwillingsbruder Seat Arona nicht mit 4x4 geben wird und dass die Basisversion immer noch mit einer nicht mehr zeitgemässen Fünfgangschaltung auskommen muss. Alternativ gibts für den stärkeren Benziner dafür auch das Siebengang-DSG.

Noch offen sind die Preise für die Schweiz, wenn der T-Cross Anfang kommenden Jahres zu uns startet.

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