Young-Driver-Vorjahressieger Julien Apothéloz
«Ich muss lockerer werden»

Bei der Ausscheidung zur Young Driver Challenge 2019 auf dem Anneau du Rhin (F) war auch Vorjahressieger Julien Apothéloz (18) vor Ort. Er fährt heuer die TCR-Germany-Rennserie im Cupra TCR des Schweizer Topcar-Sport-Teams.
Publiziert: 01.07.2019 um 11:20 Uhr
Nach harzigem Start findet der Vorjahressieger der Young Driver Challenge Julien Apothéloz langsam zur Form und hofft nach der Sommerpause auf den ersten Podestplatz.
Foto: Axel Weichert
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Raoul Schwinnen

Nach seinem Sieg bei der Young Driver Challenge 2018 und dem Gewinn von 50'000 Franken durch AutoScout24 und Seat als Rennbudget machte sich Julien Apothéloz sofort auf die Suche nach weiteren Sponsoren. Er wollte sich im Schweizer Topcar-Sport-Team das Cockpit für eine komplette TCR-Germany-Saison sichern. Nachdem dies unter Dach und Fach war, startete die eigentliche Racing-Vorbereitung. «Neben vielen Einsätzen im Simulator fuhr ich im Januar zusammen mit Teamchef Ronny Jost das 24-Stunden-Rennen von Dubai. Bei meinen jeweiligen Zwei-Stunden-Stints kam ich so zu viel Fahrpraxis und konnte mich prima an den 360 PS starken Cupra TCR gewöhnen.» Dazu resultierte ein beachtlicher zweiter Rang.

Grosse Erwartungen

Entsprechend zuversichtlich startete Julien Apothéloz sein TCR-Abenteuer beim ersten Rennwochenende in Oschersleben (D) – und schiffte ab. Nichts wollte klappen, und der Neo-Rennfahrer kam überhaupt nicht auf Touren. «Ein mentales Problem», analysierten Team und Fahrer. «Ich wollte zu viel, setzte mich zu stark unter Druck, verkrampfte mich und machte Fehler», gibt der letztjährige Young-Driver-Sieger zu. Ein befreundeter Mental-Coach wurde beigezogen. Julien: «Ich musste lockerer werden und wollte wieder zur früheren Unbeschwertheit zurückfinden.» Das klappte beim zweiten Auftritt in Most (CZ) mit einem vierten Rang im Quali-Training und Rang 9 im zweiten Rennlauf schon viel besser. 

Fast aufs Podium geschafft

Am dritten Rennweekend in Spielberg (A) zeigte der 18-jährige Julien schliesslich sein Racing-Talent. Nach dem Qualifying Startreihe 1, nur sechs Hundertstel hinter der Pole-Position. Im Rennen behauptete sich der junge Zürcher dann lange auf Platz 2, ehe er von einem Verfolger unsanft von der Ideallinie gestupst wurde und noch auf Rang 4 zurückfiel. «Schade, ein Podestplatz wäre bei diesem Rennen dringelegen,» bedauert Julien. Den kann er aber schon nach der langen Sommerpause bei den nächsten Rennen am 8./9. August in Zandvoort (NL) nachholen.

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