Ratgeber: Sicher durch den Herbst
Im Nebel sind wir alle Raser

Der Nebel nimmt uns die nächsten Wochen und Monate wieder die Sicht am frühen Morgen. Die graue Suppe ist eine unterschätzte Gefahr, weil wir alle tendenziell zu schnell fahren – automatisch. Mit unseren Tipps kommen Sie sicher durch den Nebel.
Publiziert: 11.11.2020 um 06:00 Uhr
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Aktualisiert: 11.11.2020 um 16:27 Uhr
Martin A. Bartholdi

6 Verhaltens-Tipps für Nebel

  1. Tempo sofort reduzieren. Weil wir die Sichtweite im Nebel falsch einschätzen, sind wir meistens zu schnell unterwegs. Dazu fahren wir unwillkürlich schneller, weil wir hoffen, schneller aus dem Nebel zu kommen und die Autos von hinten fürchten. Faustregel: Wenn Sie nur einen Strassenpfosten weit sehen, nicht mehr schneller als 50 km/h fahren.
  2. Abstand halten. Die Rückleuchten des Vordermanns sind eine verlockende Orientierungshilfe. Um ihn ja nicht zu verlieren, fahren wir aber zu dicht auf. Was den Vordermann dazu verleiten kann, noch schneller zu fahren – und somit wieder uns.
  3. Nebellicht einschalten: Bei erheblich eingeschränkter Sicht wegen Nebels, Schneetreibens oder starken Regens Nebelrücklicht an. Aber bitte wieder aus, wenn man direkt hinter sich Autos hat oder die Sicht bessert. Sonst werden andere geblendet und es droht eine Busse. Gut zu wissen: Nebelscheinwerfer bringen tagsüber nichts und blenden nur andere.
  4. Mit Glätte rechnen: Nebel besteht aus Wassertropfen, die schnell anfrieren.
  5. Scheibenwischer an: Nebel legt sich unbemerkt als Wasserfilm auf die Scheibe. Das trübt die Sicht und führt wieder zu einer falschen Einschätzung der Sichtweite.
  6. Bei Unfall: Warnblinker an, auf Pannen-/Grünstreifen fahren. Aussteigen und hinter Leitplanke in Sicherheit gehen. Polizei alarmieren! Möglichst auf Pannenstreifen vorsichtig Verkehr entgegenlaufen, Pannendreieck schwenken, in ausreichender Entfernung aufstellen.

Die Tücken der Technik

Im Nebel gilt es Abstand zu halten. Die Nebelschlussleuchte darf nur bei erheblich eingeschränkter Sicht eingeschaltet werden, ansonsten droht eine Busse.
Foto: zvg

Im dicken Nebel sind moderne Autos mit Lichtautomatik oft grösserer Gefahr ausgesetzt als ältere Fahrzeuge. Grund: Im Nebel sind sie oft von hinten nicht zu sehen, weil ihre Heckleuchten bei aktiviertem Tagfahrlicht teils nicht brennen. Erst beim Umschalten auf Abblendlicht gehen auch die Rückleuchten an. Wichtig: Die Lichtautomatik schaltet im Nebel nicht immer auf Abblendlicht um. Deshalb unbedingt manuell auf Abblendlicht schalten – was aber leider vielfach vergessen geht.

Genau deshalb sollte man bei Nebel langsam fahren
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Massenkarambolage auf der Autobahn:Genau deshalb sollte man bei Nebel langsam fahren
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