Ratgeber: Sitze und Co. richtig einstellen
So sitzt du beim Fahren sicher

Jeden Tag sieht man Autofahrer mit falsch eingestellten Sitzen – was schmerzhaft, gar tödlich enden kann. So stellst du Sitz, Gurten, Spiegel und Co. sicherer ein.
Publiziert: 19.07.2023 um 16:01 Uhr
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Aktualisiert: 21.07.2023 um 07:25 Uhr
So sitzt du im Auto sicher!
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Ratgeber - Sitze einstellen:So sitzt du im Auto sicher!
Timothy Pfannkuchen

Du denkst, es sei einfach, Fahrersitz, Spiegel und Co. richtig einzustellen? Dann wird es höchste Zeit für unsere Anleitung.

Sitz richtig einstellen

  • Hinsetzen, Lehne erst mal fast gerade stellen und bis an die Lehne zurückrutschen (Po liegt an).
  • Jetzt Sitz längs verschieben, bis die Beine bei durchgetretenen Pedalen (bei manuellem Auto ist Kupplung massgebend, Fussfläche muss ganz auf Pedal aufliegen) leicht (!) angewinkelt sind (keinesfalls ganz durchgestreckt).
  • Dann Höhe einstellen: angenehme Höhe mit gutem Rundumblick. Tiefer ist meist besser. Oberschenkel sollten ganz aufliegen, aber Kniekehle bis Sitz idealerweise drei Fingerbreit Abstand.
  • Falls vorhanden, die Sitzkissen-Neigung einstellen: Nicht zu gerade, damit Oberschenkel ganz aufliegt, aber nicht viel stärker neigen, weils sonst auf Dauer unangenehm wird (Kribbeln).
  • Lehnenneigung: tendenziell aufrechter statt schräger. Auch beim Drehen des Lenkrads müssen die Schultern immer in Kontakt zur Lehne bleiben. Ist die Lehne zu flach, kann man im Notfall nicht mehr zielsicher lenken und rutscht beim Crash schlimmstenfalls sogar unter dem Gurt durch. Also bitte niemals lässig «liegen».
  • Lordosenstütze einstellen: Sie sollte dabei stets die S-Form der Wirbelsäule stützen.
  • Zur Technikschonung Fuss nicht dauerhaft auf Kupplung und Hand nicht dauernd auf Schalthebel ausruhen.

Lenkrad richtig einstellen und anfassen

  • Längs: Als Test ausgestreckte Arme oben aufs Lenkrad legen, dann sollten die Handgelenke aufliegen.
  • Höhe: Bei Fahrt in «Viertel-vor-drei» bis «Zehn-vor-zwei»-Position anfassen. Die Ellenbeuge sollte leicht angewinkelt sein, die Unterarme ziemlich gerade. Wegen des Airbags nie zu dicht sitzen («hocken»).

Kopfstütze richtig einstellen

  • Höhe einstellen: Oberkante Kopfstütze mindestens (!) Scheitelhöhe. Höher gerne, da der Körper beim Crash aus dem Sitz gehoben wird. Tiefer nein, sonst droht Schleudertrauma!
  • Kopfstützen sind heute oft längsverstellbar. Idealerweise möglichst nahe bis an den Kopf.

Gurte richtig einstellen

  • Höhe: Schultergurt sollte in der Mitte der Schulter verlaufen. Nicht am Hals und nicht seitlich am Arm.
  • Lage: Beckengurt nicht über den Bauch, sondern Beckenknochen ziehen. Bei Gürtelträgern den Gurt unterhalb des Gürtelschnalle führen – sonst kann er beim Crash die Gürtelschnalle aufstellen und in den Bauch drücken.
  • Unterwegs ab und zu Gurt am Schultergurt straff ziehen und nicht zu dicke Kleidung am Steuer tragen: Je geringer die sogenannte «Gurtlose», desto früher fängt der Gurt den Körper auf.

Spiegel richtig einstellen

  • Höhe: Der rückwärtige Verkehr und möglichst viel Strasse sollten sichtbar sein; der Blick in den Himmel bringt nichts. Gerade bei grossen Autos gerne auch etwas tiefer stellen, denn der Strassenrand hilft beim Rangieren/Parken (weniger Felgenschrammen), aber hauptsächlich muss der Verkehr sichtbar sein.
  • Quereinstellung: Es sollte nur noch ein ganz schmaler Streifen vom Auto am Rande des Bildes zu sehen sein. Je weniger Auto man sieht, desto geringer ist der gefährliche tote Winkel.

Tipps für Bei- und Mitfahrer

  • Auch Beifahrer müssen sich angurten und dürfen auch ihre Lehne nicht zu flach einstellen.
  • Als Beifahrer keinesfalls Füsse auf das Armaturenbrett stellen – wegen des Airbags.
  • Wer sich hinten nicht angurtet, gefährdet ausser sich selbst vor allem den vor sich Sitzenden!
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