Grosser Winterreifen-Test 2023 des TCS und ADAC
Drei Gummis fallen durch

Top oder Flop: Jedes Jahr erwarten die Pneuhersteller gespannt die Resultate des grossen Winterreifen-Tests von TCS, ADAC und ÖAMTC. Dieses Jahr fielen drei der 32 getesteten Wintergummis durch.
Publiziert: 12.10.2023 um 13:31 Uhr
RMS_Portrait_948.JPG
Raoul SchwinnenRedaktor Auto & Mobilität

Auch dieses Jahr testete der TCS zusammen mit seinen Partnerverbänden ADAC und ÖAMTC aus Deutschland und Österreich wieder aktuelle Winterreifen. 32 verschiedene, bei uns im Handel erhältliche Winterpneus wurden untersucht. Erstmals 16 Reifen der gängigen Dimension 205/60 R16, die sich für SUVs der unteren Mittelklasse wie Audi Q2, Ford EcoSport, Hyundai Kona, Renault Captur, Skoda Kamiq oder VW T-Roc eignen. Sowie 16 Winterreifen der Grösse 225/45 R17 für populäre Kompaktfahrzeuge wie Audi A3, Fiat 500L, Hyundai Ioniq Hybrid, Peugeot 308, Renault Megane oder VW Golf.

In aufwendigen Prüfungsverfahren wurden die Wintergummis im Labor und auf Teststrecken von den Experten auf 19 verschiedene Kriterien hin untersucht. Die beiden wichtigsten und jeweils für die Gesamtnote eines Reifens entscheidenden Anforderungen sind dabei die Fahrsicherheit (70 Prozent Gewichtung) und die Umweltbilanz (30 Prozent).

Braucht es andere Reifen für E-Autos?

Gelten für Elektroautos bei der Reifenwahl andere Kritieren als für Benzin- und Dieselautos? TCS-Reifenexperte Reto Blättler meint ja. Bei Elektroautos ist die Verschleissfestigkeit besonders wichtig. Beim Beschleunigen steht bei den Stromern im Vergleich zu den Verbrennerautos schon viel früher ein hohes und gleichmässiges Drehmoment zur Verfügung. Zudem sind Elektroautos in der Regel schwerer als vergleichbare Verbrennerautos.

Aber auch dem Faktor Geräuschemission (Abrollgeräusche) sollte man im leise fahrenden Elektroauto mehr Beachtung schenken. «Aber unabhängig vom Fahrzeug gilt», betont Reto Blätter, «dass bei der Reifenwahl das eigene Fahrverhalten ausschlaggebend ist.»

Gelten für Elektroautos bei der Reifenwahl andere Kritieren als für Benzin- und Dieselautos? TCS-Reifenexperte Reto Blättler meint ja. Bei Elektroautos ist die Verschleissfestigkeit besonders wichtig. Beim Beschleunigen steht bei den Stromern im Vergleich zu den Verbrennerautos schon viel früher ein hohes und gleichmässiges Drehmoment zur Verfügung. Zudem sind Elektroautos in der Regel schwerer als vergleichbare Verbrennerautos.

Aber auch dem Faktor Geräuschemission (Abrollgeräusche) sollte man im leise fahrenden Elektroauto mehr Beachtung schenken. «Aber unabhängig vom Fahrzeug gilt», betont Reto Blätter, «dass bei der Reifenwahl das eigene Fahrverhalten ausschlaggebend ist.»

Mehr

Beim Kriterium Fahrsicherheit legen die Prüfer ihren Fokus auf das Verhalten der Winterreifen bei Trockenheit und Nässe, vor allem aber auch bei winterlichen Verhältnissen auf Schnee und Eis. Fürs Kriterium Umweltbilanz ausschlaggebend sind dagegen die Fahrleistungen, der Gummiabrieb, die Effizienz mit Blick auf den Benzin-/Diesel-/Stromverbrauch, das Reifengewicht, die Geräuschentwicklung und die Nachhaltigkeit.

Oktober – Zeit, um die Winterreifen zu montieren. Doch welche Winterreifen sind empfehlenswert?
Foto: ZVG
1/6

Zwei SUV-Reifen nicht empfehlenswert

Bei den SUV-Reifen kommen die Tester grundsätzlich zu einem positiven Fazit. Sieben Reifen erhielten das Gütesiegel «sehr empfehlenswert», sieben weitere wurden mit «empfehlenswert» beurteilt (siehe Tabelle). Zwei Winterpneus können dagegen aufgrund ihrer Schwächen bei der Fahrsicherheit von den Prüfern nicht zum Kauf empfohlen werden. Die Schlussbewertung «nicht empfehlenswert» erhalten der Lassa Snoways 4 sowie der Austone Athena SP-901. Letzterer versagte mit dem längsten Bremsweg aller geprüften Winterreifen der Dimension 205/60 R16 auf Nässe. Zudem fiel er im Test mit den schlechtesten Aquaplaning-Eigenschaften auf.

Bekannte Marken haben die Nase vorn

Bei den getesteten 225/45 R17 Winterreifen für viele beliebte Kompaktfahrzeuge der unteren Mittelklasse fällt das Gesamturteil der Tester noch etwas positiver aus. Von den 16 geprüften Reifenmodellen werden vier mit «sehr empfehlenswert» und elf mit «empfehlenswert» taxiert. Nur ein Wintergummi wird in dieser Kategorie mit «nicht empfehlenswert» abgestraft. Auffällig: Am besten schnitten die Winterreifen renommierter Marken ab. So liegen der Continental WinterContact TS870, der Michelin Alpin 6, der Goodyear UltraGrip Performance + sowie der Dunlop Winter Sport 5 ganz vorne. Ganz am Schluss der Tabelle und als «nicht empfehlenswert» eingestuft wird der Kormoran Snow. Mit gutem Grund: Er bietet das geringste Grip-Niveau auf trockenen Strassen und verfügt im Test auch über die schlechtesten Nasseigenschaften (längster Bremsweg auf nassem Asphalt, schlechteste Ergebnisse bei Aquaplaning).

TCS-Winterreifentest 2023 - Oktober 2023 - Foto: zvg. - Ringier Auto & Mobilität
Foto: ZVG.

Was der aktuelle Winterreifen-Test übrigens auch noch zeigt: Abgefahrene Winterpneus sind gefährlich. TCS Reifenexperte Reto Blättler: «Bei Aquaplaning und beim Nasshandling können abgefahrene Reifen nur noch einen Bruchteil ihrer ursprünglichen Leistung abrufen.» Fünf der sechs getesteten Reifen werden im abgefahrenen Zustand zudem lauter.

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?