Ratgeber: Elektroautos im Winter
Kälte killt die Reichweite

Im Winter sind Elektroautos in ihrem Aktionsradius noch mehr eingeschränkt. Denn die Kälte setzt der Batterie zu und sorgt für weniger Reichweite. Mit unseren sechs einfachen Tricks stromerst du auch im Winter weiter.
Publiziert: 18.01.2024 um 16:00 Uhr
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Aktualisiert: 18.01.2024 um 16:01 Uhr
Andreas Engel und Martin A. Bartholdi

Das Smartphone verrät uns viel über Elektroautos. Zumindest, wenn es um die Akku-Leistung geht. Denn in beiden Fällen kommen Lithium-Ionen-Batterien zum Einsatz: So entlädt sich nicht nur unser Smartphone bei eisiger Kälte schneller, sondern auch die Batterien in Elektroautos. Der Grund dafür sind die chemischen Prozesse im Akku (hier erfährst du, wie E-Auto-Batterien funktionieren), die sich bei Kälte verlangsamen. Das führt beim Akku dazu, dass sich die Reichweite von Elektroautos im Winter zwischen 20 und im Extremfall bis zu 50 Prozent reduzieren kann.

Die meisten modernen E-Autos verfügen deshalb über ein komplexes Thermomanagement-System mit verschiedenen Wärme- und Kühlkreisläufen. Diese sorgen dafür, dass sich der Akku immer auf optimaler Betriebstemperatur befindet. Allerdings lässt sich der Verlust der Reichweite damit nicht komplett verhindern. Denn umso kälter es wird, umso mehr Energie benötigt das System, um optimal zu arbeiten. Aber auch Fahrerinnen und Fahrer eines E-Autos können mit den folgenden fünf einfachen Tricks die Reichweite des Fahrzeugs bei Kälte erhöhen.

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In der Garage parken

Damit wird ein extremes Auskühlen der Batterie verhindert. Andernfalls muss viel Energie aufgewendet werden, um den Akku auf seine Betriebstemperatur zu bringen.

Im Winter schrumpft die Akku-Reichweite von Elektroautos teilweise bis zu 50 Prozent.
Foto: zVg
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Beim Laden vorheizen

In den meisten E-Autos kann die geplante Abfahrtszeit im Infotainment programmiert werden. Das erlaubt schonendes Laden bis zur gewünschten Abfahrtszeit und bringt den Akku bis zur Abfahrt schon auf Betriebstemperatur. Zusätzlich kann bei vielen Elektroautos auch der Innenraum vorgeheizt werden. Das lässt sich entweder ebenfalls im Infotainment oder per App vom Küchentisch aus einstellen. Beide Vorheiz-Vorgänge haben den Vorteil, dass der Strom zum Aufheizen aus dem Stromnetz und nicht aus dem Auto-Akku kommt. Beides funktioniert zu Hause und auch an öffentlichen Ladestationen.

Um bei Kälte weniger Reichweite zu verlieren, sollte nach Möglichkeit in der Tiefgarage parkiert werden.
Foto: Philippe Rossier
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Die Sitzheizung reicht

Im Gegensatz zum normalen Heizgebläse verbrauchen die Sitz- und auch die Lenkradheizung deutlich weniger Energie. So muss die Heizung nicht auf Hochtouren laufen, kann sogar ein paar Grad tiefer eingestellt sein und man hat trotzdem ein behagliches Gefühl im Auto. Und: Die normale Heizung erwärmt zunächst die Luft und dann erst den Mensch – Sitz- und Lenkradheizung wirken direkt und effizienter.

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Mehrzonen-Funktion nutzen

Die Klimaanlage so einschalten, dass nur jene Plätze im Auto geheizt werden, auf denen auch jemand sitzt. Bei im Schnitt 1,6 Personen pro Auto ist das nur der Fahrer, wofür viele Autos inzwischen eine eigene Taste haben. Zudem lohnt es sich, die Heizung auf Umluft zu stellen, womit der Innenraum deutlich schneller erwärmt wird.

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Im Eco-Modus fahren

Das spart Energie und verhindert gleichzeitig auch ein Durchdrehen der Räder auf Eis und Schnee. Denn Leistung und Drehmoment werden reduziert. Und auch die Regelsysteme wie ESP und ABS verbrauchen Energie.

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Auf Ausstattung beim Kauf achten

Wer jetzt ein Elektroauto kaufen möchte, sollte sich unbedingt erkundigen, ob das Modell serienmässig über eine Wärmepumpe verfügt oder ob sie als Option angeboten wird. Wie bei einem Verbrennungsmotor entsteht bei einem Akku Abwärme. Die Wärmepumpe nutzt diese Abwärme, um den Innenraum zu erwärmen. In Kombination mit dem Thermomanagement kann das die Reichweite bis zu 30 Prozent erhöhen.

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