Bei Verkauf oder Mietwagen
So schützt du deine Daten im Auto

Unsere Autos wissen mehr über uns, als uns bewusst ist. Wenn wir den Wagen verkaufen oder ein Mietauto zurückgeben, vergessen wir oft, diese persönlichen Information zu löschen. Mit diesen fünf Tipps können Sie sich schützen.
Publiziert: 06.06.2021 um 14:30 Uhr
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Aktualisiert: 08.04.2022 um 09:42 Uhr
Martin A. Bartholdi

Beim Computer ist es für uns selbstverständlich: Die alte Festplatte darf niemand bekommen. Also löschen wir Daten nicht nur, sondern greifen zur Bohrmaschine und machen Löcher in die Festplatte: Dann kann selbst ein Profi unsere Daten nicht mehr wiederherstellen. Aber auch Autos sind heute Computer, die Daten sammeln.

Dabei wird gerne vergessen: Verkaufen wir das Auto oder geben das Leasing- oder das Mietauto zurück, sollten wir unsere Daten löschen. Aber der Käufer oder der Vermieter währen wohl nicht sehr erfreut, wenn wir einfach ein paar Löcher in den Touchscreen bohren würden. Zum Glück gibt es weniger brutale Möglichkeiten.

Hier lauern Daten-Gefahren

In vielen Autos lässt sich heute ein Profil anlagen. In diesem können eher harmlose Infos wie die Sitzeinstellung oder die Ambiente-Beleuchtung hinterlegt sein. Aber schon die gespeicherten Radiosender geben einen Einblick auf die Persönlichkeit. Im Navi können Heimadresse und Arbeitsort gespeichert sein. Das oder die letzten angefahren Ziele geben bereits ungewollten Einblick in unser Leben. Weiter werden per Bluetooth Kontaktdaten vom Smartphone aufs bordeigene System übertragen.

In vielen heutigen Autos können wir Profile anlegen, darin werden verschiedene Daten gesammelt.
Foto: Timothy Pfannkuchen
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Ausserdem werden oft auch Zugangsdaten für Musik-Streamingdienste wie Spotify im Bordsystem abgelegt. Melden wir uns nicht ab, können Nachfolger dann auf dem Fahrersitz die Dienste auf unsere Kosten nutzen! Deshalb ist das Abmelden und Löschen der persönlichen Daten ebenso wichtig wie das Herausnehmen von Sonnenbrille oder Garagentoröffners, wenn wir dieses Auto für immer verlassen.

So schützen wir uns

Dafür gibt es eine einfache Funktion, das «Werkseinstellungen wiederherstellen». Damit werden alle vorgenommen Individualisierungen gelöscht. Das gilt laut den Herstellern auch für persönliche Daten. Der Zugang zum System-Reset ist je nach Modell unterschiedlich kompliziert. Bei elf vom TCS getesteten Autos namhafter Marken brauchte es zum Löschen zwischen vier und sieben Bedienschritte.

Achtung: Vermieter, Sharing-Betriebe wie Mobility oder Gebrauchtwagen-Händler sind nicht verpflichtet, unsere Daten zu löschen, die wir in einem Auto hinterlassen haben. Einige haben aber intern entsprechende Anweisungen. Aber grundsätzlich liegt Löschen der Daten in der Verantwortung der Nutzer – also in unserer Hand.

Die Checkliste

Wenn du diese fünf Schritte bei Verkauf oder Rückgabe befolgst, kannst du deine persönlichen Daten bestmöglich schützen:

  • Lösche Profile und verbundene Geräte wie Smartphones im Infotainment-System und der Smartphone-App.
  • Lösche eingegebene Ziele und Favoriten im Navigationssystem und sonstige persönliche Einstellungen.
  • Wenn die telefonische Erreichbarkeit etwa per Headset ausreichend ist, kann die Datenübermittlung vom Smartphone zum Auto bei der Koppelung abgelehnt werden.
  • Wenn das Musik-Streaming eine Anmeldung im Fahrzeug mit Eingabe von Zugangsdaten erfordert, sollten diese vor Fahrzeugrückgabe wieder entfernt werden. Wird lediglich das Smartphone-Display im Auto gespiegelt, entfällt dies.
  • Setze als letzten Schritt das gesamte System auf die Werkseinstellungen zurück.
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